Nach erfolgreichen Screenings auf der anderen Seite des großen Teichs – etwa beim prestigeträchtigen »13.th New York Underground Film Festival« – kommen diese beiden Rollen nun auch nach Europa. Kurator, Musiker und Medienaktivist Nick Hallett hat für London, Berlin und eben Wien um die 40 (!) Musikvideos in der Tasche und präsentiert so einen Einblick in das aktuelle amerikanische Musikvideo-Schaffen jenseits kommerzsüchtiger MTV-Trampelpfade. Nach den letztjährigen Revitalisierungen von No Wave und Post Disco ist es auch an der Zeit, mal nach vorne zu blicken, zu sehen und zu hören, was die derzeitige Manhattan-Downtown-Szene anzubieten hat und was in den unzähligen Hinterhof-Lofts über die Mac-Mattscheiben flickert. Dabei wird eine Verbindung zwischen der höchst lebendigen Experimentalmusikszene und ihrer Underground- und Midnight-Movie-Community hergestellt, in einem wilden Potpourri aus psychedelischen Bildern und Tönen geht es quer durch alle Medien und Stile. Während in Teil 1 MusikerInnen und FilmemacherInnen zwischen Olympia/ Washington und Los Angeles (Westküste) zusammenkamen, geht es im Sequel an die Ostküste. Absicht dieser beiden audiovisuellen Expeditionen war, das Musikvideo aus seinem Status-quo-Kontext als Vermarktungstool zu befreien, auf Konfrontationskurs mit momentaner Laufbildkunst zu gehen und der Do-it-yourself-Methode abseits geglätteter Faserschmeichler-Schnittwerke zu huldigen. Dass dabei geringe Budgets zur Verfügung standen, ist, wie bei solchen wichtigen Aktionen meist üblich, abgemachte Sache. Von auch bei uns angesagten Bands bis zu so gut wie nur in NY bekannten Gruppen reicht die Bandbreite, Electronica wird genauso geboten wie gestandener Rock und Basslastiges aus der Sonne von Miami, Verspieltes genauso wie ziemlich abgefeimt Lärmiges.
Mit Videos von: The Numbers, Black Mountain, Ariel Pink, Avenue D, Black Dice, Sonic Youth, Foetus, Ex Models, Antony& The Johnsons, The Animal Collective und The Liars.
»Expect music by bands that push the audio-culture envelope, lots of dayglo colors, psyched-out electronic noise, strobe effects (epileptics beware…or rejoice!), animations of the »stop« and »flash« varieties, documents of realness, and a few »commercial« music videos, which deconstruct their MTV counterparts, as well.« (Nick Hallett)
In Wien präsentiert von skug – Journal für Musik