Irgendwo in Afrika. Eine Familie mit drei Kindern beschließt ihr Dorf zu verlassen, weil es nicht genügend Wasser gibt. Es folgt eine Odyssee durch Wüsten und Kriegsgebiete, in deren Verlauf sich viele Probleme Afrikas exemplarisch auf der Familie abladen: Nach der Wasserknappheit im Dorf und unterwegs, treffen die Suchenden auf Rebellen, die Ravil (Ahmed Ibrahim Mohamed), einen der Söhne zwangsweise als Kindersoldat rekrutieren, der zweite Sohn Ako (Said Abdallah Mohamed) wird wieder von anderen Rebellen erschossen. Die Tiere werden der Familie von windigen Warlords gegen Wasser abgeluchst oder sterben an Erschöpfung in der Wüste. Dann wird auch noch die Mutter Mouna (Carole Karemera) krank und muss zurück gelassen werden. Am Ende ziehen nur mehr Vater Rahne (Issaka Sawadogo) und Tochter Shasha (Asma Nouman Aden) durch die Wüste – noch immer auf der suche nach dem lebensnotwendigen Wasser. Am Ende bricht auch der Vater zusammen und erwacht in einem Krankenlager des UNHCR.
Wassermangel in Afrika
Mario Hänsels berührender und beeindruckender Film macht auf eine weltweit gegebene Problematik aufmerksam: Wasserknappheit. Im Jahr 2000 lebten 1,2 Milliarden Menschen ohne Zugang zu sauberem Wasser. An unsauberem Wasser sterben laut UNO jedes Jahr rund 4 Millionen Menschen. Auf der anderen Seite des Globus gibt es aber auch Wasser im Überfluss: In Österreich verbraucht jeder täglich rund 135 Liter Wasser – zum Trinken, Kochen, Duschen. Aber auch zum Autowaschen und für die Klospülung. In unserem Land steht genug Wasser für rund 440 Millionen Menschen zur Verfügung. Wie die Privatisierung die Wasserversorgung von Menschen gefährdet zeigt übrigens Florian Opitz sehr guter Dokumentarfilm »Der große Ausverkauf« am Beispiel der bolivianischen Stadt Cochabamba.
Menschlichkeit trotz Brutalität
Doch zurück zu Mario Hänsels Film: Gedreht wurde in dem kleinen ostafrikanischen Land Djibuti, das zwischen Eritrea und Somalia liegt. Vor der Drehzeit von rund 7 Wochen wurden die Schauspieler sehr genau vorbereitet: »Wir sammelten über zwei Monate hinweg alle Informationen über den Alltag der Nomaden; all die kleinen Bewegungen und Verhaltensweisen, die das tägliche Leben ausmachen«, sagt Regisseurin Hänsel. Doch trotz aller Härten, die die Überlebenden nur mehr nach vorwärts blicken lassen, war Marion Hänsel eines wichtig: »Mir liegt viel daran, dass der Zuschauer trotz der Härte der Geschichte die Liebe spürt, die in dieser Familie herrscht und dass selbst, wenn sie mit der Brutalität der Elemente konfrontiert ist, Vertrauen und das Leben anwesend sind.«
»Als der Wind den Sand berührte« (R: Marion Hänsel; D: Issaka Sawadogo, Asma Nouman Aden, Carole Karemera)
Ab 14. September 2007 in den österreichischen Kinos.
>> http://www.filmladen.at
>> http://www.alsderwind.kinowelt.de