Leo (Moyshe Oysher) ist ein Überlebender der Shoah und leidet an Amnesie. Er kann sich nicht einmal an seinen Namen erinnern und wird Leo genannt – weil er das Herz eines Löwen hat. Er geht in die U.S.A. und arbeitet in einem Hotel, dort wird sein Gesangstalent von einem schmierigen Manager (komödiantisch: Joey Adams) entdeckt und vermarktet. Doch der gutgläubige Leo gerät in die Verstrickungen des verschuldeten Managers. In den U.S.A. gelingt es ihm mit der Hilfe eines Psychiater – und der erblühenden Liebe zu Ruth (Phyllis Hill), der Nichte des Psychiaters – sein KZ-Trauma aufzuarbeiten. Nach und nach kehrt die Erinnerung wieder und Leo wird – in einer Saulus-Paulus-Wandlung – vom Barsänger zum Kantor.
Tragisch-komische Screwball-Comedy
Max Nossecks einzige Regiearbeit überzeugt durch seine Vielfalt: Denn trotz der eigentlich tragischen Geschichte, gelingt es ihm auch eine Screwball-Comedy in den Film zu legen. Zudem setzt er Hauptdarsteller Moyshe Oysher, der auch am Drehbuch mitgeschrieben hat, so gut ins Bild, dass der seine schauspielerische Klasse ausspielen kann: Oysher hat große Gesangszenen, in denen ihn die wunderschöne Phyllis Hill anschmachtet.
»Singing In The Dark« ist eine der ersten Auseinandersetzungen Hollywoods mit der Shoah und enthält auch Originalfilmaterial aus dem Nachkriegsdeutschland. Regisseur Max Nosseck geriet nach dieser Arbeit übrigens in Vergessenheit, er fristete sein künstlerischen Dasein als Drehbuchschreiber für Fernsehfilme in Deutschland.
»Singing In The Dark« (U.S.A. 1956, R: Max Nosseck, D: Moyshe Oysher, Phyllis Hill, Joey Adams, Henry Sharp)
Das Jüdische Filmfestival Wien läuft noch bis 22. November 2007.
>> Jüdische Filmfestival Wien