CocoRosie © Jean Marc Ruellan
CocoRosie © Jean Marc Ruellan

Donaufestival: Geister, Hochzeiten und andere Besonderheiten

Als Hybrid aus Pop und Performance wird Krems heuer vom 28. 4.-5. 5. wieder Zentrum der Gegenwartskultur und ernsthafter Grund für uns Großstadtflüchtlinge, die Erleuchtung einmal mehr in der ländlichen Idylle zu suchen. Diesjähriges Motto des Festivals: »Die Vertreibung ins Paradies«.


28.-30. April

Unser sehnsüchtiges Streben nach dem Paradies steht am ersten Wochenende ganz im Zeichen von CocoRosie. Neben einer Tanztheater-Produktion (»Nightshift«), Opern-Anleihen (»Soul Life«) und einem mit Gästen gespickten, dreistündigen Konzert (»Die Achte Nacht«) zum Abschluss, sorgen die beiden Schwestern Bianca und Sierra Casady davor für eine Reihe bizarr anmutender Zusammentreffen. Die beiden CocoRosie-Masterminds kennen dabei keine Grenzen und Hochzeitsaufmärsche u. a. in Form von Laurie Anderson & Light Asylum, Sissy Nobby mit Special Guest Antony Hegarty oder Scout Niblett im Zusammenspiel mit Lapdog of Satan lassen festgemachte Erwartungen an all das keinesfalls zu. Zumindest etwas vorhersehbarer wird es mit Ariel Pinks Haunted Graffiti, den Hipster-Beach-Boys aus Kalifornien. Und zu Daniel Lopatin alias Oneohtrix Point Never sei an dieser Stelle eine intensive Befassung mit der letzten skug-Ausgabe und Didi Neidharts Artikel »Die Geister, die wir riefen ??« empfohlen. Sozusagen die Pflichtliteratur im Proseminar der Geisterbeschwörung.

3.-5. Mai

Nach zwei Tagen regenerativ notwendiger Verschnaufpause geht es am 3. Mai weiter. Genauer gesagt in Form von ohrenbetäubender Ästhetik der beiden Warp-Acts Squarepusher und Seefeel. Nach viel zu langer Abstinenz wussten letztere im vergangenen Jahr mit ihrem selbstbetitelten Comeback-Album zu überzeugen. Mit der eingangs erwähnten Idylle ist es vorbei, wenn diese mit Effektgewittern versehenen Klanglandschaften in ihrer Live-Umsetzung die Kremser Messehallen erzittern lassen. Mit Spannung erwartet wird auch der Auftritt von Videokünstler und Meisterregisseur Chris Cunningham, der mit einer audiovisuellen Symbiose aus Musik und bewegtem Bild einen Auszug aus seinem bisherigen künstlerischen Schaffen präsentiert. Au&szligerdem zu sehen: Bohren & Der Club Of Gore, Emika, The Field, Felix Kubin & Martha Colburn, Pantha Du Prince, Hercules & Love Affair. Das alles und noch viel mehr als Obdach für uns Vertriebene.

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