In Verknappungen und Zuspitzungen schreibt Thomas Andreas Beck, Autor, Musiker und Coach, über Themen, die oft in einer dunklen Ecke totgeschwiegen werden: Hass, Ausgrenzung, der Glaube an die Allmacht der Wirtschaft, Gewalt, Rassismus, National(sozial)ismus, Feindlichkeiten aller Art, Tod, Elend – die ganze Misere des Lebens. Dennoch heißt es gleich lakonisch auf der ersten Seite: »Zwischen Altem und Neuem ist Nichts.« Ein ziemlich gelungener Auftakt für ein Büchlein, das sehr viel mehr ist als dieser windschiefe Begriff für ein Werk mit nicht allzu vielen Seiten. Doch der Inhalt macht’s. Trotz der brutalen Themen ist die Sprache, die Thomas Andreas Beck verwendet, meist alles andere als grobschlächtig oder aggressiv. Wenn es klare Worte braucht, werden sie gebraucht. Fast schleichend bahnen sie sich aber manchmal erst an, um nach und nach das Grauen preiszugeben, wie in »Am Grund des Spiegels«. Da heißt es am Anfang fast zärtlich: »Spielen hat Grund Kinderseelen tanzen gern.« Am Ende wird der Horror beim Namen genannt.
»20 Regeln zum Glück« werden auch noch dargeboten, als versöhnlich-ironischer Kontrapunkt. Wie bei jedem Teil des Büchleins wird auch hier ein Foto platziert. Ein leerer Infoschaukasten – SPÖ Information. In den »20 Regeln zum Glück« lautet die letzte Regel: »Huachts Musik und tuats tanzen. Musik mocht des Herz auf, mocht den Wüdesten sympathisch.« Sehr wahr. Außerdem wäre es eine gute Idee, mehr solche Bücher zu schreiben. Denn Bücher, die so haarscharf an der Harmonie vorbeischrammen und dahin ziehen, wo es zieht, die sollte es öfter geben.
Links:
http://thomasandreasbeck.at/
https://www.goldegg-verlag.com/titel/texte-die-was-keine-lieder-geworden-sind/