Bei Linsen denkt man an einfaches und gesundes Essen. 2MC bringen Dinge aber aus ihrem gewohnten Zusammenhang und verbinden sie zu neuen nutzbringenden Accessoires. Es gibt Linsen, die Licht bündeln oder streuen. Die roten Linsen, die 2MC an ihren Lampenschirmen anbringen, machen das harte weiße Licht körnig und weich. Das Rotlicht, welches sonst mit eher anrüchigen Lokalitäten verbunden wird, beleuchtet hier den Imbissstand an der Ecke Grundsteingasse/Brunnengasse, der tagsüber ein Minicafé mit Terrasse bietet und sich nach Geschäftsschluss in eine 8 qm große Vitrine verwandelt. Wie das rote Licht der Ampeln kann auch das »AussenLinsenRotLicht« als Aufforderung zum (Inne-)Halten angesehen werden.
Anders als gewohnt
Martina und Monika Chabicovsky ließen bisher aber nicht nur Hülsenfrüchte in unerprobten Strukturen erscheinen; die Funktionsmetamorphose ist Gestaltungsprinzip der Designerinnen. Ihre vorwiegend textilen Arbeiten konnten man schon 2004 und 2005 auf der Designmesse im MAK bewundern. Darunter das »Trainingsleiberl« (mit aufblasbarem Oberarm) oder den »Krötenlappen« – ein Handschuh mit Schwimmhäuten (»Damit uns nichts mehr durch die Lappen geht«).
Marktplatz – öffentlicher Raum
»AussenLinsenRotLicht« ist eines von zahlreichen Projekten des Vereins Mega5, der in und um den Schau-Kasten Kunst im öffentlichen Raum kuratiert. Installationen, Performances, Musik und Lesungen finden im Herzen des größten Straßenmarktes in Mitteleuropa statt. Unter anderem wurde dort heuer die Ess-Spezialitäten-Neukreation »Mozartkugeleisbananendöner« vorgestellt. Aufsehen erregte die Präsentation der Reliquie »Der Stützstrumpf von Österreich« anlässlich der Seligsprechung von Kaiser Karl I. In diesem Jahr sind die Positionen »wordmachine« von Jan Machaceck (5.8.), »temporäre schreibstube« von Didi Bruckmayr und Onno Ennoson (2.9.) und »Lichtpunsch" von Rolf Laven ( 12.11.) geplant. Der Brunnenmarkt ist somit der innovativste Kunstmarkt, zumindest in Wien.
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