Noch bis Ende Juli gibt es die Ausstellung »Renoir und das Frauenbild des Impressionismus« zu sehen. Dass Monet vollkommen fehlt, ist dank der interessanten anderen Bilder durchaus zu verschmerzen. Den Impressionisten, die in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts die Malerei revolutionierten, ging es insbesondere um die Auseinandersetzung mit Licht und menschlichen Körpern. Viele Bilder zeigen daher füllige badende Frauen, oder Edgar Degas Zeichnungen von Tänzerinnen, in denen er einzelne Aspekte von Bewegung thematisiert: Etwa die Haltung des Ellebogen.
Unbeschreiblich und Unnachahmlich
Pierre-Auguste Renoir sagte über Malerei einmal die weisen Sätze: »Wenn man ein Bild erklären könnte, wäre es kein Kunstwerk. Soll ich Ihnen sagen, welche Eigenschaften meiner Ansicht nach echte Kunst ausmachen? Sie muss unbeschreiblich und unnachahmlich sein.« Recht hat. Hingehen und anschauen.
Die nächste Ausstellung in der Kunsthalle sei an dieser Stelle schon jetzt empfohlen: »Harem. Die private Welt des Orient.« Sie ist von 14. August bis 13. November zu sehen und zeigt, wie sich europäische Maler des 19. Jahrhunderts die ihnen verborgene Welt des Harem vorstellten: Eugene Delacroix, Jean-Auguste-Dominique Ingres oder Leopold Carl Müller produzierten ein Phantasma der orientalischen Frau und des Harem als Ort der Ausschweifungen, der im Gegensatz zu strengen moralischen Vorstellungen Europas stand. Das Fremde wird bei ihnen einmal mehr zur Projektionsfläche eigener Wünsche und Sehnsüchte. Insofern knüpft »Harem. Die private Welt des Orient.« an die letztjährige Ausstellung in der Kunsthalle Krems an, die sich mit den Paradiesvorstellungen von Malern wie Paul Gauguin, Emil Nolde oder Max Pechstein beschäftigte.
Die Kunsthalle Krems ist täglich zwischen 10:00h und 18:00h geöffnet.
»Renoir und das Frauenbild des Impressionismus« (noch bis 31. Juli)
»Harem. Die private Welt des Orient.« (14. August bis 13. November 2005)
Kunsthalle Krems, Franz Zeller Platz 3, 3500 Krems-Stein
Tel: (+43-2732) 90 80 10, Fax: (+43-2732) 90 80 11