Doch der Reihe nach: Der Knopfakkordeonspieler Milos Todorovski hat in Wien studiert und mit dem Saxophonisten Andrej Prosorov erst vor wenigen Tagen auf Extraplatte eine neue CD veröffentlicht. Behutsam haben sich die beiden in ihrem Konzert dem ungarischen Komponisten Béla Bartók angenähert, das fehlende Orchester haben sie mit Charme und ?berzeugungskraft ersetzt – ungarische Tänze durften da nicht fehlen und offenbarten die behende Musikalität von Prosorov und Todorovski. Die davon beeinflussten eigenen Stücke haben die Auseinandersetzungen mit Bartóks Ouevre wunderbar ergänzt.
Folklore aus Russland
Folklore der etwas anderen Art im Anschluss: Sängerin/Akkordeonistin Elnara Shafigullina bot russische Lieder vom Grund. Selbst inzwischen zu Gassenhauern mutierte Traditionals wie »Kalinka« fehlten hier nicht und wussten trotzdem zu begeistern: Denn Elnara Shafigullina und ihr Begleiter haben trotz Minimal-Arrangements zu überraschen gewusst – allein der Einsatz des E-Basses hat für überraschende Momente gesorgt und die Tradition gleichsam in die Moderne getragen.
Dieser klassische Musikabend passte seht gut in den im Baustil der italienischen Hochrenaissance errichteten Ehrbar-Saal des Prayner Konservatoriums in Wien 4. Und schön in den ehrwürdigen Rahmen fügten sich auch die einmal mehr von Organisator Friedl Preisl nach Konzertende an die MusikerInnen überreichten, ausladenden Blumensträuße.