Das Filmfestival in Isola/Slowenien ist längst ein kleiner Geheimtipp unter hiesigen Cineasten bzw. Filmschreibenden. Heuer wird es zwischen dem 6. und 10. Juni bereits zum vierten Mal unter der Leitung von Jurij Meden veranstaltet. Die örtliche Nähe zu Üsterreich (von Wien aus sind es in etwa fünf Stunden Autofahrt an den Küstenort) legt einen Spontanbesuch nahe.
Das Filmprogramm kann sich allemal sehen lassen. Die präsentierten Werke umfassen unter anderem große Namen, die sich abseits des Mainstreamkinos verdient gemacht haben wie Jonas Mekas, dessen Film »Paradise not yet lost« (1996) gezeigt wird. Zugleich ein Tagebuchfilm, sowie auch eine meditative Reflexion die über das Thema Paradies kreist. Etliche Produktionen entstammen Ländern, die am Filmweltmarkt sonst eher übersehen werden wie Kirgisien, Usbekistan, Iran oder Slowenien selbst, das hier mit einigen Werken vertreten sein wird. Außerdem wird einem die Chance geboten großartige Filme, die bereits auf anderen Festivals gelaufen sind, erneut oder erstmals anzusehen. Die unbedingte Empfehlung liegt hier bei der argentinischen Produktion »Glue«, die heuer auf der Viennale lief, ein wunderbarer »Coming of age«-Film. Zwei Jugendliche aus Patagonien stehen im Zentrum dieses sensiblen Werks, eingebettet in einer einzigartigen Landschaft und wunderbar von der Kamera eingefangen. Im V06-Katalog schreibt Diana Sanchez: »Glue ist ein ehrliches, belohnendes Porträt der Teenager-Jahre, das einen in jene Zeit zurückversetzt, als -trotz der vielen Verwirrungen des Lebens – die größte Verantwortung darin lag, auf sein Fahrrad aufzupassen.«
Ebenso bemerkenswert der österreichische Film »Bellavista« von Peter Schreiner sowie das amerikanische Experimentalwerk »Who killed Cock Robin«.
Für alle, die einen spontanen Kurztrip an einen pittoresken Küstenort in Slowenien nicht scheuen (die Filmpausen können sich übrigens herrlich mit Strandbesuchen und mediterraner Küche füllen), wie geschaffen!