Man trifft auf eine Frau, die in Polen einen Container betreibt, der als eine Art Bibliothek und Videothek fungiert. Sie verleiht Bücher gegen in kleines Entgelt, an Russen, die in Polen arbeiten. Die Filmemacherin besucht Warschaus größten Bazar im ehemaligen Olympiastadion. Wir treffen eine ehemalige Chefärztin, die jetzt Haushaltswaren auf dem Bazar verkauft, um über die Runden zu kommen.
Immer wieder stellt sie im Laufe des Films persönliche Bezüge zwischen dem Gezeigten und ihrem eigenen Leben her. Die Filmemacherin stellt Dichotomien her, deckt scheinbare Widersprüche auf. Wenn die Menschen in die Kamera blicken wird ihr bewusst, dass das die Wirklichkeit ist. Im Kino hingegen dient der Blick in die Kamera dazu auf die Künstlichkeit des Films hinzuweisen. Die Bilder die sie gefilmt hat, sind abgelegt und somit vergessen. Ihre wahren Erinnerungen sind nicht aufgenommen und somit für uns nicht sichtbar. Sie stellt wundersame Vergleiche auf wie »Das Zugfahren ist wie Kino. Man fährt vorbei, sieht alles und muss nicht aussteigen und selbst den kalten Wind spüren«.
An sich eine gut gelungene Dokumentation. Manchmal scheint die Filmemacherin jedoch zuviel unterbringen zu wollen, wodurch der Film mitunter ein wenig unstrukturiert und wirr erscheint. Die Überlänge, die sich gegen Ende bemerkbar macht, scheint die Filmemacherin selbst kommentieren zu wollen, wenn sie gegen Ende sagt »Jedes Mal wenn ich in Warschau bin denke ich, dass ich nie aufhören kann mit diesem Film«.