»Aruiteme aruitemo«
Der neue Film des Japaners Koreeda Hirokazu (»Nobody knows«) behandelt behutsam eine Familiengeschichte. Er erzählt von bereits erwachsenen Kindern, die ihr Elternhaus anlässlich des Todestages des ältesten Bruders aufsuchen. Die Mutter kocht groß auf, ständig wird irgend etwas gegessen. Der Vater zieht sich zurück, entfremdet von seinem Sohn Ryota, der mit einer geschiedenen Frau und dessen Sohn zusammenlebt. Ryota steht noch immer in einem aussichtslosen Konkurrenzverhältnis zu seinem toten Bruder Junpei, aus dessen Schatten er nicht springen kann. Der Vater hingegen weiß nach seiner Pensionierung wenig mit sich anzufangen und wahrt den Schein des viel beschäftigten, respektierten Dorfarztes. Beispielsweise weigert er sich für seine Frau Milch einzukaufen, weil er nicht möchte, dass ihn die Nachbarn mit einem Plastiksackerl in der Hand sehen und besteht indessen immer noch darauf mit »Herr Doktor« angesprochen zu werden.
Hirokazu bildet 24 Stunden dieses komplexen Familiendramas ab, und geht dabei langsam vor. Zu großen Konfrontationen lässt er es nicht kommen, er verhandelt stattdessen die Konflikte und Enttäuschungen in leisen Zwischentönen.
Heute um 13:30 im Künstlerhaus
Shortcuts:
»Let’s make MONEY«:
Erwin Wagenhofer (»We feed the world«) begibt sich in seinem neuen Film auf die Spuren des Geldes. Er nimmt das internationale Finanzwesen unter die Lupe und offenbart die undurchschauaren Mechanismen des Bankenwesen.
Heute um 20:00 im Gartenbaukino.
Events:
Der Regisseur von »März« Händl Klaus steht heute um Rainer Rosenberg für seine Ö1-Sendung: »Von Tag zu Tag« zur Verfügung.