Filme von Kenneth Anger
Der 1927 geborene Kenneth Anger zählt mittlerweile zu einem der bekanntesten Avantegardefilmemacher der USA. Bereits mit elf Jahren realisiert er seine ersten Filme. Ende der 40er Jahre beginnt Anger mit seinen Experimentalfilmen. Stets war auch seine Homosexualität ein präsentes Thema in seinen Arbeiten.
Die Viennale zeigt nun vier Klassiker des Künstlers. Sein bekanntester Film daraus dürfte wohl »Scorpio Rising« aus dem Jahre 1963 sein. Anger inszeniert die schwule sadomasochistische Bikerwelt als Fetisch. Seiner Zeit weit voraus montiert er die Sequenzen einem Rockvideo nahe. Jede Einstellung wird mit einem bestimmten populären Song, der damaligen Zeit unterlegt. Man sieht wie Biker zu schmalzigen Frauenstimmen ihr Motorrad putzen und dabei vom fetischisierendem Blick der Kamera sehr körperlich eingefangen werden, eine Hand in Großaufnahme wie sie langsam über die Maschine gleitet.
Weiters zeig uns die Viennnale in diesem Programm großartige Arbeiten wie »Fireworks«, »Rabbit’s Moon« und »Kustom Kar Kommandos«.
Heute um 20:30 Uhr im Künstlerhaus
Shortcuts:
»Die Verwundbaren«
Eine absolute Rarität ist dieser aus dem Jahr 1967 stammende österreichische Film, in dem es erstmals nach Ende des zweiten Weltkriegs einen schwulen Plot gibt, wenn auch sehr vorsichtig formuliert. Leo Tichats Film zeigt sich außerdem stark von den Strömungen der Nouvelle Vague beeinflusst.
Heute um 18:30 Uhr im Metro
»A Scanner Darkly«
Der neue Film von Richard Linklater kommt im Verfahren der »Rotoskopie« daher. Reale Figuren werden übermalt, was in ein verfremdetes Universum führt. Der Plot: Die USA werden von der neuen Droge »D« heimgesucht, eine Substanz die ein Unterscheiden zwischen Realität und Rausch unmöglich macht und zu Paranoia führt. Der Polizist Bob, selbst süchtig, wird mit einer Ermittlung gegen seine Freunde und schließlich sich selbst beauftragt.
Heute um 20:30 Uhr im Gartenbaukino
Events:
Um 14:00 Uhr lädt die Zentrale zu einem Gespräch mit Veruschka über die Swinging Sixties.
Um 18:00 Uhr darf man sich auf Kenneth Anger freuen, der mit dem Performancekünstler Tav Falco und dem Filmemacher Elio Gelmini sprechen wird.