Das Programm setzt sich aus aktuellen Produktionen, diversen Spezialschwerpunkten und alten Klassikern allerlei Genres zusammen. Gemeinsam ist ihnen allen jedoch die Auseinandersetzung mit queerer Identität.
Ein Fokus liegt heuer auf Israel, ein Land geprägt von Geschichte, Religion und Politik, zwischen Tradition und Moderne. Ein widersprüchliches Land, das auch stets im Blickpunkt des Weltinteresses verweilt. Gleich fünf Filmprogramme widmen sich diesem Schwerpunkt.
Auffällig ist beim heurigen »identities« auch die hohe Anzahl an Beiträgen von heimischen und internationalen Filmhochschulen. Besonders die deutschen Produktionen, wie »Sonja« und »Anfänger« lassen einen gewissen Stil erkennen, den man bereits als »Berliner Schule« bezeichnet. Eingebettet in eine Umgebung von Plattenbauten am Stadtrand geht es hier um das Heranwachsen von Jugendlichen und ihre Begehren, die erste Verliebtheit, Gruppenzwang, die Rauheit der Großstadt Berlin. Hier knüpft auch die schwedische Produktion »Kär i natten« an, wo es ebenso um das queere Teenager-Dasein in einer Kleinstadt geht.
Viele Filme befassen sich heuer auch verstärkt mit dem Themenkomplex Feminismus. Ein besonderer Schwerpunkt liegt hier auf den »Black Lesbian identites«., wo sich der Gender-Diskurs, noch mal um die Ebene der Ethnizität erweitert. Der preisgekrönte Klassiker »Watermelon Woman«, aber auch die genderbender Dokumentation »The Aggressives«, wo es unter anderem um die Inszenierung von (hauptsächlich schwarzen) Geschlechterrollen geht, werden hierzu unter anderem gezeigt.
Einen Rückblick auf die siebziger Jahre wird das heurige Festival ebenso gewähren, die Dokumentation »Gay Sex in the seventies« führt zurück in eine Ära der Gay Liberation und begibt sich auf die Spurensuche in schwule Subkulturen New Yorks in einer Zeit vor Aids.
Auch Klassiker wie Filme von Chantal Akerman und Derek Jarman, die ebenfalls den 70er Jahren entstammen, werden im Programm enthalten sein. Das breite Spektrum zeigt aktuelle Kinoproduktionen wie »Shortbus«, sowie Klassiker wie »Desert Hearts«, »My beautiful laundrette« und »Far from heaven«, kleine Independentfilme, Dokumentationen und vor allem eine reiche Palette an internationalem »new queer cinema«.
Neben dem Filmprogramm, bei dem auch viele der RegisseurInnen anwesend sein werden, gibt es auch zahlreiche Nebenveranstaltungen unter anderem »FMQUEER meets identities – die große Samstagssause« in der Camera, sowie ein Konzert von SV Damenkraft im rhiz.
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