»Sollbruchstelle«
Eva Stotz präsentiert einen distanzierten Film, indem vier Personen ihre Arbeitsmisere verhandeln. Franz beschreibt seinen Versuch Gerechtigkeit zu erlangen, indem er seine ehemalige Firma verklagt, die ihn nach 40 Jahren Beschäftigung grundlos entlassen hat. Den Prozess gewinnt er, der berufliche Wiedereinstieg gelingt nicht. Er wird von den Kollegen abgeschottet, sitzt ohne eine Aufgabe zu haben seine Zeit ab und verfällt schließlich in eine Depression. Die Situation von Stephan, der sein Geld damit verdient 8 Tage lang auf der Ablage eines Riesenplakats zu sitzen und den Menschen zuzwinken, wird sich auch nicht zum besseren wenden. Die junge Saksia lernt in einem Bewerbungseminar wie man den perfekten Lebenslauf schreibt, sie erzählt von ihrem Traumbetrieb und der Angst nach der Beendigung ihrer Schule in der Luft zu hängen, weil sie in den Statistiken gar nicht aufscheint. Sie hat noch nie gearbeitet.
Der Freiberufler Gunnar erzählt von seinen Existenzsorgen und seiner Auffassung von Arbeit: »Eine Arbeitsbeziehung ist wie eine Liebesbeziehung, eigentlich ist die Liebe vorbei, aber man bleibt trotzdem hocken, weil man Angst hat allein zu sein, auf der Strasse zu stehen«. Nüchtern und mit strengen Einstellung stellt dieser Film eine Bestandsaufnahme der bestehenden Arbeitsmarktsituation im urbanen Raum dar. Das Viennale-Programm spricht von einem »analytischen, distanzierten Gestus eines essayistischen Kinos für das zum Beispiel Hartmut Bitomsky und Harun Farocki stehen«.
Heute um 15:30 im Stadtkino
Shortcuts:
»Lake Tahoe«
Mitten im mexikanischen Nirgendwo hat der jugendliche Juan einen leichten Autounfall. Auf der Suche nach Ersatzteilen für sein Auto erlebt er zahlreiche absurde Begegnungen, die in langen Einstellungen bebildert werden.
Heute um 18:00 im Gartenbaukino.
Events:
Ernst Molden und Metalycée mit Maja Osojnik bieten heute ab 21:00 eine Liveperformance. Anschließend gibt es ein DJ-Line-up.