»Tout est parfait«
Ein Junge sitzt im Bus und drückt irgendeinem Mädchen seinen Mp3-Player in die Hand. Dann steigt er aus, geht zum Friedhof, trinkt eine Dose Bier und erschießt sich. Josh, ein blasser Junge wacht neben seinem toten Freund auf. Ein Selbstmordpakt wie sich herausstellt. Insgesamt vier Teenager (Sacha, Simon, Thomas und Alex) haben sich umgebracht. Einzig Josh, der fünfte der Runde ist am Leben, seine Freunde haben ihn verlassen. Erklärung gibt es keine. In Sachas Exfreundin Mia findet er eine Verbündetete, sie beginnen eine Affäre. Auch Thomas Vater Henri wird ein Vertrauter, Josh besucht den ehemaligen Golfspieler und nunmehrigen Alkoholiker mehrmals, sie sitzen schweigsam vor dem Fernseher oder unterhalten sich über die Grundregeln von Golf. Die Vergangenheit sucht Josh in Rückblenden heim. Die toten Freunde sind bei alltäglichen Tätigkeiten stets präsent. Beim Skateboard fahren, beim Graffiti sprühen, auf einer Party. Angesiedelt in einem tristen Vorort von Quebec porträtiert Yves-Christian Fournier die Last eines Überlebenden. Antworten gibt er uns keine. Stattdessen schafft er einen langsamen, berührenden Coming of age-Film, der sich mit seiner Geschichte viel Zeit lässt und erst nach und nach einige wenige Fakten offenbart. Ein atmosphärisches Porträt über entfremdete Teenager mitten in Suburbia mit großartigen Darstellern. Not to be missed!
Heute um 21:00 im Metro
Shortcuts:
»Capturing the Friedmans«
Das Stadtkino bietet heute die Gelegenheit diesen großartigen Film erneut anzusehen. Im Mittelpunkt stehen die Friedmans, eine typische amerikanische Mittelklassefamilie. Ende der 1980er Jahre wird der Vater des sexuellen Missbrauchs seiner Söhne für schuldig gesprochen. Bis zuletzt bleibt offen, ob dieser Verdacht berechtigt ist. Dieser Film, gewoben aus Super8- Homemovies, Interviews und Prozessberichten, begibt sich auf eine spannende Spurensuche.
Heute um 18:00 im Stadtkino
»Låt den rätte komma in«
Ein Vampirfilm im Schweden der frühen 1980er Jahre und zugleich ein Film über eine wunderbare Freundschaft zweier einsamer Kinder.
Heute um 23:30 in der Urania