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Schmoliner/Guionnet · Klement/Siewert
21. April 2023, 19:00 - 23:00
Freitag, 21. April 2023 · 19:00 Uhr
Katharina Klement: archive (Ausstellung vom 3. März bis zum 21. April 2023)
Grafiken, Plastiken, Malerei, Fotos, Film, Partituren, Objekte 1987 – 2023
Seit den späten 1980er Jahren sind Medien, die man der bildenden Kunst zuschreibt, wichtige Ausdrucksmittel für Katharina Klement. Das Denken und Wahrnehmen in Bildern und Räumen ist ihr ebenso nahe wie abstraktes und kompositorisches Denken; die bildliche Vorstellung, vom expressiven Pinselstrich bis zur Skizze auf mm-Papier dockt an Klang an, sei es als Geste oder architektonische Vermessung einer ganzen Komposition.
Archive sind nicht nur Orte des Bewahrens. Das Graben in den Fächern, Laden, Schachteln und Mappen stellt sich als Prozess heraus, der sich mit dem Hier und Jetzt verbindet und das stetige Sich-Wenden und Wandeln einer Werkidentität weiter treibt.
Eine Ausstellung, in der keine einzige aufgezeichnete Musiknote zu sehen ist, in der aber das Medium Musik das Verbindende kreuz und quer durch alle Arbeiten ist.
Konzertprogramm:
Ingrid Schmoliner / Jean Luc Guionnet: Improvisationen
For some years, Ingrid & I listened to the solo of each other…
We decided not to mix them but to play as a duet…betting that some music we don’t know yet would show up…
And it did. (Jean Luc Guionnet)
Ingrid Schmoliner lives and works as a freelance musician – composer – curator and teacher in Vienna. Already before and during her classical studies at the Klagenfurt conservatory, majoring in piano, her music was characterized by an interest in improvised, experimental and contemporary music. Through her precise sound research and sophisticated – nuanced work on the piano and voice, she has made a name for herself as a musician and composer as an innovate creator. Schmoliner works on internationally renowned stages as a performer, improviser and composer. Artistically she moves in the genres of new music, experimental and improvised music, avant-garde, jazz, ambient music, free jazz, folk music, minimal music, techno. As a lecturer she is active in the areas of yodeling, overton singing, improvisation, instant composing and extended playing techniques on the piano.
https://ingridschmoliner.klingt.org/
Jean-Luc Guionnet studied philosophy of art and visual arts at the Sorbonne (Paris 1). He then got commited to music and sound art through sound installations („reflected waves“ or „Stones, Air, Axioms : Fèn te ko ro, nka kow bè ro kolo ntè“), electroacoustic compositions and tape music („non organic bias“, „tournures cessent“), instrumental compositions („distances ouïes dites“) and musical improvisations (organ solos, sax solos, „hubbub“, „ames room“). He also did several programs for the national french radio (France Culture – ACR) about sound and listening. These various work are published in many musical label all over the world („ground fault“, „potlatch“, „empty editions“, „hibari“, …). Along with this sonic activity, he develops a theoretical work through a series of texts about metaphysics, sound and art that he uses to give lectures in french and english (transmedial, glasgow university, EHESS, etc.).
https://www.jeanlucguionnet.eu/
Katharina Klement & Martin Siewert
Mit gänzlich analogem Instrumentarium – Klement am präparierten Klavier und Siewert an der E-Gitarre, beide auch am Synthesizer – entwerfen die beiden in sensibler gemeinsamer Improvisation nahezu orchestrale Klangwelten, die in ihrer formalen Stringenz mitunter fast auskomponiert anmuten. Die ungemeine Vielfalt der Spielweisen und der dadurch entstehenden Klänge werden durch den Willen zu Form zu komplexen und organischen musikalischen Prozessen. Manchmal klar Ihrer Entstehung zuordenbar, manchmal von ihrem spielerischen Ursprung losgelöst, erzeugen die akustischen und elektrischen Klänge vielgestaltige Netzwerke von Obertonstrukturen von bald überirdischer Schönheit, bald schroffer Metallizität. Oft meint man einen musikalischen Nukleus zu erkennen aus dem die Protagonisten mit minimalen Mitteln beinah traumwandlerisch reichhaltige Texturen schaffen. Da kann ein einzelner unscheinbarer Impuls sich zu einem wuchtigen Klangmassiv entwickeln, nur um dann in erstaunlicher Einvernehmlichkeit plötzlich zu zerstäuben. Jede Aktion ist hier immer auch Reaktion und doch als selbständiges Ereignis formbildend, und kann jederzeit zu einer unerwarteten Verschiebung der Perspektive führen. Die Spannung ist in jedem Ton fast greifbar. Hier haben zwei aussergewöhnliche Musiker eine ganz eigene Klangsprache gefunden, und sie haben damit bemerkenswerte Dinge zu erzählen.
(Stephan Sperlich)
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