Headerimage Placeholder

Die Eternias – Flex, 14.03.2008

Rock, mal velvet, mal hysterisch, immer laut und niemals nett ...

Mehr oder weniger gestrandet, nicht wissend, dass sich heut was Großes anbahnt, freitags im Flex, was erwartet man schon? Dann rund um mich immer mehr Leute, die man schon ewig nicht gesehen hat, all die chicen Indie-Kinder, was wollen die denn da? Also mal kurz bei einem blonden Engel erkundigt, der mit blitzblauen Augenaufschlag antwortet: »Heute spielen doch Die Eternias«. Die Eternias, aha. Na, dann mal was zu Trinken checken. Und dann, oha – da tut sich was auf der Bühne!
Eins, zwei, nein drei blonde Engel – zwei mit weißgepuderten Perücken, einer echt, einer im Marie Antoinette-Kostüm, drei männlich, eine nicht: Tagedieb und Laurinetta de la Grande Cathedral sind die mit Gitarre und Stimme, Mattl van Dattl spielt am Bass, Emozione por favor drischt das Schlagzeug (Ob das auch ein Engel ist? Ich hab ihn so schlecht gesehen. Dafür umso mehr gehört). Ab jetzt verfliegt die Zeit im Rausch.
Rock, mal velvet, mal hysterisch, immer laut und niemals nett und ich vergleiche da jetz mal dreist mit Cinema Strange, Gang of Four und Lou Reed. Vor allem Lou Reed – Sänger Tagedieb besitzt eine Stimme, die pure Rock’n’Roll-Charmanz ist: Ihm glaubt man jede weirde Story zwischen Märchenstrich und Babyland. Eben, wir sind ja auch im Flex, der Residenz der Eternias, und da erlebt man schon mal Wunder, es sind auch immer Leute mit komischen Hüten dort. Das hauseigene Label hat die erste CD der Eternias herausgebracht, erfahre ich durch Blick aufs Cover. Aber, das ist ja erst viel später, als ich mir die CD gekauft habe. Zuerst wird auf der Bühne ordentlich gerockt, und unten feiern die Wiener Kinder und ich denk mir: »Wien is cool«. Jawollja, schleich dich Berlin, jetz kommt der Wien-Hype, liebe Boheme, und deshalb schreib ich diese Zeilen, damit ich sagen kann »Ich war dabei« und mir das in meinem Lebenslauf anrechnen lassen kann, wenn wir Indie-Ikonen sind. Ich und die blonden Engel sowieso. Danke, liebe Eternias, für diese Lektion in Rock’n’Roll!
Hochachtungsvoll, Nancy, Darling.

Home / Musik / Konzert

Text
Nancy Darling

Veröffentlichung
03.04.2008

Schlagwörter

favicon

Unterstütze uns mit deiner Spende

skug ist ein unabhängiges Non-Profit-Magazin. Unterstütze unsere journalistische Arbeit mit einer Spende an unseren Verein zur Förderung von Subkultur. Vielen Dank!

Verwendungszweck: skug Spende, IBAN: AT80 1100 0034 8351 7300, BIC: BKAUATWW, Bank Austria

Ähnliche Beiträge

Nach oben scrollen