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Viech + Mermaid & Seafruit + Red Gaze
23. Dezember 2018, 20:00
VIECH, das steirisch-oberösterreichische Trio bestehend aus Paul Plut (Gesang, Gitarre), Christoph Lederhilger (Schlagzeug) und Martina Stranger (Bass), zelebrieren seit jeher ihren ausgeprägten Hang zur Eigenheit. Zwei Mal war die Band bereits nominiert für den FM4 Amadeus Austrian Music Award, große Auftritte am Nova Rock Festival und am Wiener Donauinselfests folgten wenig später. Ihre aktuelle Single „Ich hab viele Fehler gemacht“ läuft nach wie vor auf Dauerrotation bei FM4, und ihre Live-Shows beweisen nach wie vor: Hier brennt österreichischer Dreck unter den Nägeln. Und spätestens, wenn sich die selbsterklärten Widerspenstigen zu einer ihrer zwielichtigen Anekdoten aufschwingen, verdunkelt sich die Sonne – und wir wissen: Hier erobert eine Schar sympathischer Käuze den heimischen Pophimmel.
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Mermaid & Seafruit ist das Gemeinschaftsprojekt von Magdalena Chowaniec, die vor allem für ihre Arbeit als Performance-Künstlerin bekannt ist, und Markus Steinkellner, der seit über einem Jahrzehnt in der Wiener Musikszene aktiv ist (Idklang etc.). Zusammen nehmen sie uns mit auf eine wilde Reise durch verschiedene Musikstile. Die Tracks des polnisch-österreichischen Duos atmen den tiefen, körperlichen Bass von Grime, die Zügellosigkeit von Hip Hop, die Raserei von Hardstyle, die Konfrontationsdynamik von Noise sowie die geduldige Eleganz von R’n’B und theatralisch gesprochener Wortpassagen. Das Ergebnis ist ein Hybrid, ein faszinierendes Amalgam zeitgenössischen Clubgenres, das in verschiedenen emotionalen Nuancen schimmert. Nach Auftritten auf diversen Festivals, im Burgtheater Vestibül, im Porgy & Bess und auf der diesjährigen Arc Electronica kann man die Band nunmehr als den Geheimtipp der Elektronischen Musikszene bezeichnen.
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Nach zwei Kassettenveröffentlichungen 2017 – dem selbstbetitelten Zu-gut-für-ein-Demo-Demotape und einer Splitkassette mit dem Wiener Synth Wave/Techno-Künstler Rosa Nebel – nun die erste Vinylveröffentlichung des Post Punk-Quartetts Red Gaze aus Graz. Eigentlich könnte man das ewige Post-Label auch weglassen. Klar sind auf „Cuts“ (VÖ 21.11. auf Numavi Records) Soundelemente zu hören, die man 2018 mit dem zum Genre geronnenen Epochenbegriff Post Punk verbindet: der apathische, monotone Gesang, der auf Melodiebögen weitgehend verzichtet; schneidende Gitarren, die mit Single Note-Läufen eben doch für Eingängigkeit sorgen; ein oft sprödes Fundament von Bass und Schlagzeug. RED GAZE sind einerseits musikalisch mehr Punk als Post Punk – mehr CRISIS als THE CURE, mehr INSTITUTE als INTERPOL. Andererseits ist dieser Sound der Band hörbar gewachsen aus einer internationalen DIY-Punkszene, der die Musiker entstammen und in der sich die Band nach wie vor bewegt. In den Texten von Sänger Markus findet sich ein DIY-Ethos oder Politpunk-Sendungsbewusstsein gottseidank nicht wieder – sie sind eher persönlich gehalten und (unter)suchen das Politische in zwischenmenschlichen Beziehungen und ihrem Scheitern. (Fabian Schroers (Die Tunnel), Oktober 2018)
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