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Theater.punkt: Samuel Beckett – Glückliche Tage
24. Mai 2019, 20:30
Samuel Becketts Todestag jährt sich heuer zum 30. Mal. Vor einem halben Jahrhundert wurde er mit dem Nobelpreis für Literatur ausgezeichnet. Der feierlichen Preisverleihung 1969 in Stockholm blieb er fern wie Jahrzehnte nach ihm Elfriede Jelinek. Beckett spricht durch seine Werke und fordert das Theater heraus bis in die Gegenwart. Er hat es in der Abstraktion auf die Spitze getrieben und es so konsequent wie kaum ein anderer nach ihm von der Last befreit, die Welt zu bebildern, Geschichten zu erzählen oder gesicherte Bedeutungen davon zu vermitteln, wovon die Rede ist. Sätze werden zu Fragmenten, Worte und Bedeutungen gehen keine stabilen Verhältnisse mehr ein. Sie öffnen vielmehr ein ganzes Spektrum von Welt-Möglichkeiten.
Für Schauspieler*innen bedeuten Becketts Reduktion aufs Einfachste zugleich das Schwerste. „Please don’t act!“ – findet sich als Eintrag in seinen eigenen Regiebüchern. Wenn man den Worten erlaubt, durch den Körper wie durch ein Gefäß hindurch zu atmen, so beschrieb Billie Withelaw, die 1979 in Becketts Inszenierung von „Glückliche Tage“ die Winnie spielte, ihre Erfahrungen mit dem Dichter als Regisseur, „something magical may happen“.
Becketts Spiel sensibilisiert Zuschauer*innen und Zuhörer*innen bis heute für ihre jeweilige Gegenwart und deren Verwerfungen. Eine Schicht aus Staub und Verehrung, die ein halbes Jahrhundert Rezeptionsgeschichte über diese Texte gelegt haben, kann getrost gelüftet werden. Die Arbeit mit „Glückliche Tage“ wird zur Untersuchung dessen, was von der Moderne noch übrig ist und welche Horizonte die Kunst in ihr der Zukunft vorauswirft.
Die Regisseurin Sabine Mitterecker verlegt ihre Bestandsaufnahme mit Alexandra Sommerfeld und Günter Rainer vom Theater in die Kunstgalerie Elisabeth & Klaus Thoman.
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