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The P&B Stageband: Georg Graewe & Sonic Fiction Orchestra

19. April 2019, 20:30

Mit Finesse für Dramaturgie und Überraschungsmomente schichtet Georg Graewe für jede Stageband-Präsentation die Basispartitur aufs Neue um. Kein unfreiwilliger Bruch, keine Verirrung in der Kommunikation, keine vordergründige Klanggebärde besetzen je Graewes Konzeption, noch die Umsetzung/Freiverwaltung des Ensembles. Von Selbstverständnis dabei: der kreativitätskitzelnde Synergismus, erwirkt aus den Tugenden der neuzeitlichen, europäischen Musiktradition und dem modernistischen Jazzkanon. Ein Elementarfokus im Schaffen des Pianisten, der mit bejahender Tatkraft an der Ausdifferenzierung seines individuell speziellen, musikentwicklungsgewichtigen Personalstiles feilt. Als Instrumentalist wie Komponist. Oftmals leitet Graewe einen Ereignisablauf mit einem unbegleiteten Piano-Solo ein, taucht es in abstrakt gedachten, unprätentiösen Lyrismus, durchflutet von harmonischen Kühnheiten. Nachfolgende Spannungserhöhungen beschickt Graewe mit aus dem Ensemblekontext herausgelösten Kleingruppen. Inmitten eingepflanzt sind texturelle Auflösungen oder Komprimierungen im Großformat. Auf Basis dieser Wechselwirkungen formt Graewe ein an Geschlossenheit ständig wachsendes Kollektiv. Er kann die Musik zusammenballen oder auseinanderfließen lassen, ohne sie der Intensität zu berauben. Warum sollte es nicht plötzlich ebenso in ellingtonscher Eleganz swingen? Das tut es, hinreißend. Graewe ist zu einem musikalischen Modell gelangt, bei dem sich die Nachfrage betreffend komponierten und improvisierten Abschnitten nicht stellt. Wie merkte Pierre Boulez einmal an? „Zwischen Spontanem und Gelehrtem besteht von Natur aus kein Unterschied … der Impuls kann die Reflexion ebenso anstacheln wie das Kalkül die Geste beleben kann.“ Und Graewe erfindet in dieser Modalität. Bleibt noch festzuhalten, dass er mit seinem Sonic Fiction Orchestra das derzeit inhaltlich relevanteste großformatige Konzept entworfen hat und zum engsten Kreis wegweisender, zeitgenössischer Jazzkomponisten zu zählen ist. Besser kann man sich nicht empfehlen. Brisantes Schall-Essay. (Hannes Schweiger)

Georg Graewe: piano
Frank Gratkowski: clarinets
Maria Gstättner: bassoon
Sebi Tramontana: trombone
Sara Kowal: harp
Martin Siewert: guitar
Joanna Lewis: violin
Melissa Coleman: cello
Peter Herbert: bass
Wolfgang Reisinger: drums

Details

Datum:
19. April 2019
Zeit:
20:30

Veranstaltungsort

Porgy & Bess
Riemergasse 11
Wien, Wien 1010 Österreich
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Telefon
+43 1 512 88 11
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