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Palme/Huang/Fairbairn · Thomas Berghammer
3. Juni 2023, 20:00 - 22:00
Samstag, 3. Juni 2023 · 20:00 Uhr
BRYOZOA
hoodwink [Kevin Toksöz Fairbairn | Winnie Huang] & Pia Palme
Programm:
ghost, breathing into being (Timothy McCormack, 2023 UA)
for bowed, amplified cardboard (18’)
BRYOZOA (Palme für hoodwink, 2023 UA)
for instruments and materials (35’)
Das Duo hoodwink besteht aus Winnie Huang und Kevin Toksöz Fairbairn und ist in der zeitgenössischen Instrumentalmusik ebenso tätig wie im Feld von alternativen Entwicklungen und transdisziplinären Verbindungen. Die aktuelle Zusammenarbeit für BRYZOA mit der Komponistin Pia Palme bringt hoodwink erstmals nach Wien, in den echoraum. Hier führen hoodwink auch das neue Stück ghost, breathing into being auf, das von Timothy McCormack für das Duo geschrieben wurde. https://www.winniehuang.net/hoodwink
Winnie Huang ist Violinistin und ist als vielseitige Performancekünstlerin und Gestural Artist aktiv. In ihrer herausragenden Arbeitsweise verbindet sie körperliche Gesten mit Klang und Musik, Bewegung mit Darstellender Kunst und hat dabei einen sehr persönlichen Stil geformt. Für ihre Auftritte arbeitet sie gern direkt mit Komponist:innen zusammen, so etwa mit Richard Barrett, Charlie Sdraulig, Bernhard Lang, Chris Swithinbank oder Clara Iannotta. Huang entwirft weiters Werke für ihre Ensembles soundinitiative (Paris), für das performative Duo LOOKOUT (mit Jessie Marino), sowie für das Duo hoodwink (mit Kevin Toksöz Fairbairn). Winnie Huang schloss als künstlerische Forscherin im Bereich Musik und Gestural Performance ihr Doktorat am Royal Conservatoire of Antwerp ab, wo sie weiterhin arbeitet und lehrt. https://www.winniehuang.net
Kevin Toksöz Fairbairn ist Posaunist im Bereich der heutigen und experimentellen Musik und tritt regelmäßig mit Ensembles wie Klangforum Wien und Collegium Novum Zürich auf; ebenso ist er in der Freien Szene zu hören. Er studierte an der University of Maryland, College Park, Bowling Green State University, und an der Boston University. Zudem arbeitete er als gelernter Instrumentenbauer für George McCracken in Barhamsville, Virginia, und für die Shires Company in Boston. Weiters ist er ist künstlerisch forschend tätig, unter anderem mit Winnie Huang am Orpheus Institut.
Pia Palme ist Komponistin, Performerin, Kuratorin und künstlerische Forscherin und lebt derzeit in Wien. In ihren Arbeiten bezieht sie den prekären Zustand der Erde stets mit ein und entwirft quer über die Disziplinen ökologische Konzepte zur Musik, wie etwa in ihrem letzten Werk und Text Or is it microbiology? (2023) für tiefere Stimme und Schlagwerk. Von 2019 bis 2022 leitete Palme an der Kunstuniversität Graz das viel beachtete PEEK Forschungsprojekt On the fragility of sounds zur Untersuchung von Komposition und Musiktheater aus der Position der heute aktiven und forschenden Künstler:in. Palme studierte Musik, Mathematik und Geometrie in Wien; an der University of Huddersfield (UK) promovierte 2017 sie bei Liza Lim und Monty Adkins mit der Arbeit The Noise of Mind über Komposition als feministische Praxis. Palme improvisiert weiterhin mit Bassblockflöten, macht Installationen und Videos. Für ihre international präsentierten Arbeiten erhielt sie unter anderem den Outstanding Artist Award für Musik der Republik Österreich, Staatsstipendien für Komposition, Förderungen und Preise der Stadt Wien, von Sound and Music UK und der Ernst-von-Siemens Stiftung. Einladungen als Artist in Residence führten sie unter anderem nach Tehran zur Teahouse Residence der Austrian Embassy (2014), zum Q-o2 Workspace Brüssel, ans Centre of the Arts Banff, Canada (2019) oder zur Saari Residence der Kone Foundation nach Finnland (2022). www.piapalme.at, www.fragilityofsounds.org
BRYOZOA (Palme mit hoodwink 2023)
In einem Meer aus Dingen und Instrumenten, Körpern und Räumen, umgeben von Klängen und Rauschen lösen sich bestehende musikalische Formen und Normen auf und Teilchen wachsen wieder zusammen – ist es ein Meer, ein Teich oder doch ein Sumpf, in dem wir uns finden? Bryozoa oder Moostierchen sind aquatische Kleinstlebewesen, die gern umfangreiche Kolonien bilden. Sie kommen in unterschiedlichen Gewässern vor, im Süß- wie im Salzwasser, und reisen festgewachsen an Schiffsrümpfen quer über die Welt.
BRYOZOA ist eine neues Stück von Palme, die in Zusammenarbeit mit hoodwink entwickelt wurde. Die drei Künstler:innen kommen aus sehr unterschiedlichen musikalischen Welten und Szenen; verbunden sind sie über ihre Lust am grenzenlosen Probieren im posthumanen Raum. Den Instrumenten Violine und Posaune stehen unter anderem große Rahmentrommeln und Pflanzenteile, Texte und Videos zur Seite – oder doch: im Weg? In den Stücken von Pia Palme wirken Kompost und Komposition stets zeitgleich und miteinander verwoben.
Wikipedia über Bryozoa
Moostierchen oder Bryozoa “bilden meist Kolonien aus mehreren Einzeltieren (Zooiden). Das einzelne Zooid besteht aus einem Weichkörper und einer schützenden Schale, dem es umgebenden extrazooidalem Skelett (Zooecium). Der Weichkörper besteht aus dem Polypid (= Vorderkörper; frei bewegliche Teile) und dem Cystid (= Hinterkörper; in den das Polypid mittels Rückziehmuskeln komplett eingezogen werden kann). Das Polypid wird aus dem Cystid gebildet. Das Verdauungssystem ist in Mund, Mitteldarm, Enddarm und After gegliedert. Der After ist dabei nicht endständig, sondern kommt durch den U-förmigen Darm in der Nähe des Mundes außerhalb des Tentakelkranzes (Lophophor) zu liegen. Den Mund umgeben Tentakel, die auf einem kreisförmigen oder zweiteiligen Lophophor sitzen… Innerhalb der Kolonien kommt es zu Arbeitsteilungen. Stark rückgebildete Tiere bilden Stielglieder, Ranken oder Wurzelfäden. Andere Einzeltiere bilden Geschlechtszellen, wieder andere werden zu Ammentieren oder zu vogelkopfähnlichen Avicularien oder Vibrakularien, die das Festsetzen von Fremdorganismen auf der Kolonie verhindern. Bei den spezialisierten Tieren der Kolonie sind sowohl die Tentakelkrone als auch meist der Darm zurückgebildet.”
Dank an das BMKÖS für die Unterstützung dieser Arbeit durch eine Kompositionsförderung.
Thomas Berghammer solo (Trompete) – frames of k
Thomas Berghammer befasst sich in seinem Programm mit den Interferenzen von Mensch und Instrument, von Instrumentalklang und Stimme. Unorthodoxe Spieltechniken, Anwendung von Modulsystem und Einfluß aus unterschiedlichen Genres fließen ein. Er wird im Detail der Klänge und Geräusche die Übergänge und Grenzen von
Individuum und Objekt beleuchten.
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