- Diese Veranstaltung hat bereits stattgefunden.
Nachhall#1: Transmediale Festivals zwischen Experiment und Ökonomisierung
22. April 2022, 19:00 - 23:00
Ars Electronica, Hyperreality, Heart of Noise, donaufestival, CTM Festival … So lauten die Namen von Veranstaltungen, die Bianca Ludewig in ihrer Dissertation ethnografisch untersucht hat. Ihr Forschungsinteresse richtet sich auf die Verwobenheit künstlerischer, politischer und ökonomischer Aspekte bei diesen Festivals, die elektronisch-experimentelle Musik zusammen mit anderen Kunstformen zeigen. Bianca Ludewig wird im Echoraum einige ihrer Forschungsergebnisse präsentieren. Im anschließenden Gespräch mit der Festivalarbeiterin, Musikerin und Journalistin Lucia Udvaryova soll vertieft werden, was diese Events charakterisiert und wie sie entstanden sind. Wie steht es um die Gegenwart von Kunst und Kulturarbeit unter Pandemie-Maßnahmen und wie könnten Zukünfte aussehen?
Bianca Ludewig ist Kulturanthropologin, sie studierte Philosophie, Ethnologie und Europäische Ethnologie in Hamburg und Berlin. Sie promovierte an der Universität Innsbruck mit einer Studie über künstlerische Praktiken und Arbeitsverhältnisse auf Transmedia Festivals. Sie war Universitätsassistentin an der Universität Wien und über das Institut für Europäische Ethnologie erschien 2019 ihr Buch „Utopie und Apokalypse in der Popmusik“. Sie war als Kulturarbeiterin und Musikjournalistin aktiv, produziert seit vielen Jahren Texte und Radiosendungen.
http://bl.wiseup.de/
Lucia Udvardyová is a music journalist and organizer. In 2010, together with Peter Gonda, she co-founded Easterndaze, a project that aims to document and interconnect the emerging underground scenes in Central and Eastern Europe. Together, Udvardyová and Gonda run a music label called Baba Vanga. She has cooperated with Czech Radio, Resonance FM, Cashmere Radio, The Quietus, The Wire, Electronic Beats, and Bayerischer Rundfunk, among others. In 2015, she curated an exhibition series of events presenting the visual aesthetics of underground labels from Central and Eastern Europe at the OFF Biennale in Budapest. Since 2016, she’s been curating the Easterndaze x Berlin series that aims to bring together collectives from Berlin and the CEE region. She also gives lectures and talks, and leads sound-related workshops (CEU, University of Sorbonne, etc). She currently works for SHAPE platform (Sound, Heterogeneous Art and Performance in Europe), a pan-European festival initiative that promotes innovative music and audiovisual art. She is also a research associate at Unearthing the Music, a historical project that aims to explore the legacy of experimental and underground music in Central and Eastern Europe as well as Portugal and Spain, and she is one of the coordinators of the sound art programme at the Budapest Art Residency. She was a contributing curator at the Listening Biennial, upon invitation by Brandon LaBelle, in 2021. She occasionally plays and performs music.
https://easterndaze.net
https://babavanga.bandcamp.com
—
Stefan Tiefengraber – 01V96
2020 Audio-Video Noise Performance
01V96 ist eine audiovisuelle Klangkunst Performance des Künstlers Stefan Tiefengraber. Bei diesem no-input Projekt bedient sich der Künstler, wie schon bei der Performance AG-MX70 DDX3216, einer experimentellen Herangehensweise um das Eigenrauschen der verwendeten Geräte in Strukturen zu Formen und diese wieder zu Dekonstruieren.
Eine digitales Audiomischpult, vormals weit verbreitet jedoch heute auf Grund von neuen technischen Entwicklungen abgelöst, wird zu einem geschlossenen Kreislauf in dem das Eigenrauschen in Feedbackschleifen als Ausgangspunkt verwendet wird – die Ausgänge des Mischpults werden wieder an die Eingänge des selben angeschlossen.
Durch die interne digitale Signalverarbeitung werden diese Signale zum oszillieren und übersteuern gebracht, wodurch rhythmische Figuren entstehen die an einen Beat erinnern. Die Funktion des Geräts, welche genau definiert und in der Betriebsanleitung anhand von Anwendungsbeispielen formuliert ist, wird durch die nicht vorherbestimmte Verwendung des Geräts erweitert. Dadurch entstehen neue und unerwartete Ergebnisse, die durch das Experimentieren mit unterschiedlichen Verbindungen der Ein- und Ausgänge am Mischpult und den unterschiedlichen Einstellungen am Gerät erzeugt werden.
Dieses Projekt ist stetig in Entwicklung, neue Verbindungen und Settings kombiniert mit einer experimentellen Herangehensweise durch „trial and error“ lassen neue Klänge entstehen. Bislang hat der Künstler fünf Stücke mit dieser Methode ausgearbeitet die in einer ca. 40 Minuten langen Performance aufgeführt werden.
http://www.stefantiefengraber.com/01v96.php
Hast du einen Terminvorschlag? Schreib einfach eine Nachricht mit Datum, Ort und Inhaltsbeschreibung an termine@skug.at.