FONTAINES D.C. (irl) *OPEN AIR*

Das irische Post-Punk-Quintett Fontaines D.C. hat sich den Ruf erspielt, einer der aktuell aufregendsten Indie-Rock-Acts zu sein – vor allem live auf der Bühne. In den letzten fünf Jahren und auf drei Alben hat die fünfköpfige Band mit ihrem rauen, vom Punk inspirierten Gesang, den eingängigen Melodien und den schnellen Rhythmen Fans auf der ganzen Welt angezogen – eine Formel, die live sogar noch an Kraft gewinnt, wie das jüngste Album „Skinty Fia“ aus 2022 eindrucksvoll bewies.

„Skinty Fia“, der Titel des dritten Albums von Fontaines D.C., bedeutet auf deutsch „die Verdammnis des Hirsches“.

„Und der irische Riesenhirsch ist eine ausgestorbene Spezies“, erklärt Bassist Conor Deegan III (alias Deego). „Aber ’skinty fia‘ wird auch als Schimpfwort verwendet, so wie man ‚For f***’s sake‘ sagen würde, wenn man mit dem Arm auf einen Tisch schlägt oder so. Wir fanden das einfach wunderschön, weil es in gewisser Weise für die irische Kultur repräsentativ ist. Uns interessierte die Idee von etwas wirklich Kostbarem oder Sentimentalem, das mit der Familie verbunden ist, aber auch etwas, das uns weggenommen wurde. Was nicht heißt, dass wir es nicht wertschätzen können.“

Die Gedanken und Vorstellungen der Band über die irische Identität steht bei den Songs auf „Skinty Fia“ von entscheidender Bedeutung, da alle Bandmusiker aus ihrem Heimatland weggezogen sind – wie so viele Iren. Das Album „Dogrel“ aus dem Jahr 2019 spielte noch größtenteils in Dublin und war gespickt mit Schnappschüssen von den Charakteren der Stadt, wie dem Taxifahrer in „Boys In The Better Land“. Im Gegensatz dazu wurde der deutlich andere Nachfolger „A Hero’s Death“ aus dem Jahr 2020 von Fontaines D.C. auf Tour geschrieben und dokumentierte die Entfremdung und Loslösung der Band von Irland, während sie neue Abenteuer rund um den Globus erlebte.

Dieses Mal befassen sie sich mit ihrem Irischsein aus der Ferne, während sie sich anderswo ein neues Leben aufbauen und versuchen, das Bedürfnis, ihren Horizont zu erweitern, mit der Zuneigung zu vereinbaren, die sie immer noch für das Land und die Menschen empfinden, die sie zurückgelassen haben. „Es geht darum, irisch zu sein und dies in London zum Ausdruck zu bringen, und was man mitnehmen kann, um sich mit seiner Heimat verbunden zu fühlen“, erklärt Deego. „Wir haben wirklich versucht, an den Dingen festzuhalten, die uns zu Iren gemacht haben. Es gibt eine gewisse Sentimentalität, wenn man in einem irischen Pub in London sitzt, umgeben von anderen Iren, und es ist 4 Uhr morgens, die Lichter gehen aus und man erinnert sich halb an diese alten Lieder. Andererseits hat das Ganze auch etwas Düsteres, ein wenig trostlos.“

Die Bandmitglieder Grian Chatten (Gesang), Carlos O’Connell (Gitarre), Conor Curley (Gitarre), Conor Deegan III (Bass) und Tom Coll (Schlagzeug) lernten sich ursprünglich in Dublin kennen, wo sie das British and Irish Modern Music Institute besuchten. Die gemeinsame Liebe zur Poesie verband sie, und so begannen sie bald, ihre eigenen Verse zu schreiben und Singles zu veröffentlichen.

Die Band nannte sich zunächst „The Fontaines“ nach einer Figur aus Der Pate (Johnny Fontane, der Patensohn von Vito Corleone), fügte aber das „D.C.“ (für Dublin City) hinzu, nachdem sie erfahren hatten, dass sich eine Band in Los Angeles ebenfalls The Fontaines nannte.

Tickets gibt es ab 9. Februar 11:00 Uhr über Ticketmaster:
gla.lnk.to/fontainesdc_vie