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Claudia Lomoschitz – Vibrant Void

29. April, 19:00

{(Ab-)Leben} {Kollektiv} {Void}

„Wenn ich an den Tod denke, dann denke ich ans Nichts, weil ich im Kapitalismus aufgewachsen bin – erst spät fand ich heraus, dass das Nichts nicht existiert.“

Aus welcher Materie setzen sich Körper zusammen? Kann das Vakuum als vibrierende Materie verstanden werden? Wie fühlt es sich an, wenn Körper sich auflösen? Wie formen Konzepte des Lebens nach dem Tod gelebte Realitäten? Wie wird die Angst vor der Sterblichkeit kapitalistisch vermarktet? Claudia Lomoschitz’ Performance Vibrant Void ist eine Annäherung an die vibrierende Materie des Vakuums und dessen Verbindung zum Sterben.

Claudia Lomoschitz – Vibrant Void, © Moritz Franz Zangl

Claudia Lomoschitz – Vibrant Void, © Moritz Franz Zangl

Claudia Lomoschitz – Vibrant Void, © Moritz Franz Zangl

Die Performer*innen erkunden in Vibrant Void geisterhafte Materien, Unsichtbarkeiten der Wahrnehmung, Nebel des Verschwindens und polyphones Flimmern in der Tiefe der Dunkelheit. Millionen von Zellen sind auf molekularer Ebene miteinander verbunden und oszillieren in endloser Vibration.

Laut US-Quantenphysiker*in Karen Barad ist ein Vakuum nicht leer, sondern von virtuellen Teilchen durchzogen, Teilchen, die sich zwischen Sein und Nichtsein bewegen. Diese geisterhaften Teilchen sind konstitutiv mit dem Vakuum verwoben; ähnlich wie Körper mit ihrer Umgebung verwoben sind, sogar über den Tod hinaus. Die Performance Vibrant Void bewegt sich zwischen Materie und Nicht-Materie, Ende und Endlosigkeit, im euklidischen Raum der Black Box sowie in der Weite des Weltraums. Sie erforscht das Vakuum als transzendente und transformative Materie.

Die Vermeidung des Todes kumuliert im Kapitalismus in Paradigmen immerwährender Gesundheit und plastisch-chirurgischer ewiger Jugend. Selbst der Tod ist teuer: Versicherungsgesellschaften werben mit dem ewigen Leben und bieten das Einfrieren verstorbener Körper an. Anstatt Versuche zu unternehmen, die Zukunft zu kontrollieren, erkundet Vibrant Void das dichte Gewebe der Vergangenheit, um dessen Echo an Bewegungen, Gefühlen, Geschichten und Erinnerungen zu vernehmen.

 

Content Note

Die Performance findet teilweise in Dunkelheit statt, es kommen Stroboskop-Effekte zum Einsatz.
Gespräche über Sterben und Leben nach dem Tod sind Teil der Performance.

 

            Mael Blau (they/them) ist als bildende*r Künstler*in und Kostümbildner*in in Wien tätig und studierte Expanded Space an der Akademie der bildenden Künste Wien mit Fokus auf Transmedialität, sowie Interdisziplinäre Kunst an der Kunstschule Wien. Maels performative und textile künstlerische Arbeiten siedeln sich im Zwischenraum von Tanz, Theater, Film sowie Fashion an und verfolgen die Idee der ständigen Fluidität und Formveränderung von Materie. Mael Blaus Kostüme waren unter anderem bei Impulstanz Wien (Tanz 2022), brut Wien (PoLy-Mirrors 2022), Kosmos Theater Wien (Milchfrau 2022, SHE HE ME 2019, Begehren 2018), Dschungel Wien (The Milky Way 2024, On the other side 2020) zu sehen.

            Ekke Hekles (he/him) ist Performer und Schauspieler aus Estland, der in Theater- und Filmproduktionen tätig ist. Er schloss sein Schauspielstudium an der Estnischen Akademie für Musik und Theater im Jahr 2020 ab. Seitdem arbeitet er als Schauspieler in dem Theater für darstellende Künste namens Tartu Uus Theater (Ma jään kaevu 2023, Mis saab siis, kui meid enam ei ole? 2023, Stereo 2022, Siili poomine 2022, Lood 2021). Ekke Hekles war unter anderem in den Filmen The Invisible Fight (2023), O2 (2020) und 3rd Octve F (2022) zu sehen.

            Claudia Lomoschitz (sie/ihr) ist Choreografin und bildende Künstlerin aus Wien, die sich kollektiv und recherchebasiert mit reproduktiven Fantasien auseinandersetzt. Sie absolvierte Performance Studies an der Universität Hamburg in Kooperation mit Kampnagel Hamburg, und studierte an der Königlich Dänischen Akademie in Kopenhagen sowie an der Akademie der bildenden Künste Wien, wo sie als Lektorin tätig ist. Ihre Arbeiten wurden u.a. bei Ice Hot Oslo (Cumulus, 2024), in der Kunsthalle Wien (Lactans, 2023), bei Art Hub Copenhagen (Lunch Lecture, 2023), im Kunstraum Niederösterreich (PARTUS Gyno Bitch Tits, 2021), Tanzquartier Wien (G.E.L., 2021), brut Wien (Soft Skills, 2020), Belvedere 21 (Amazon, 2019) und Kampnagel Hamburg (Induced Lactation, 2017) gezeigt.

            Ursula M. Lücke (she/her) ist eine in Linz und Hamburg lebende Künstlerin, Kultur/Bildwissenschaftlerin und Performerin, mit Fokus auf aquatischen und terrestrischen Räumen. Sie studierte Kunst und Ökologie in den Angewandten Kulturwissenschaften Universität Lüneburg, promovierte an der Leuphana Universität. und ist ausgebildete Goldschmiedegesellin. Ihre künstlerischen Arbeiten siedeln sich in den hydrophilen Visual Studies an, sind forschungsbasiert, queer und partizipativ. Sie stellte unter anderem im Deutschen Hafenmuseum – SHMH, im Residenzmuseum Celle, bei Linz Kultur, FIFTITU%, in der Kunsthalle Linz, in der Alpen-Adria-Universität Klagenfurt und im Kunstarchiv Beeskow aus. www.ursulaluecke.com

            Riin Maide ist bildende Künstlerin und Bühnenbildnerin aus Tallin. Ihre Arbeit ist von sentimentalen Erfahrungen inspiriert, die sie in poetische Fantasien umsetzt. Ihre Installationen erzählen von Erinnerung und Gegenwart unter Einbeziehung grafische Medien und performativer Elemente. Riin Maide hat den BA-Abschluss in Grafik an der Estnischen Kunstakademie absolviert und studierte Szenografie an der DAMU in Prag. Riin ist Gewinnerin des Young Artist Prize der EAA 2020.

            Elena Riener (she/her) ist interdisziplinäre Künstlerin aus Wien, ihre Arbeiten bewegen sich im Spanungsfeld von Poesie, Skulptur, bildender und konzeptueller Kunst. Sie graduierte an der Grafischen Wien im Bereich Fotografie, sowie Textildesign an der Modeschule Schloss Hetzendorf. Seit 2022 studiert sie TransArts an der Angewadnten Wien. Ihre Arbeiten wurden in zahlreichen Ausstellungen gezeigt, unter anderem in der Kunstzelle WUK (2024), The Basement (2022) und Horizonte Zinst (2020).

            Liv Schellander (sie/ihr) ist freischaffende Tänzerin, Performerin, Choreografin und Somatic Experiencing (SE)® Praktikerin und Facilitatorin. Sie entwickelt performative Arbeiten, unterrichtet und kooperiert mit zahlreichen Künstler*innen in unterschiedlichen Konstellationen. Seit 2022 tourt sie als Performerin in SOILED von Michael Turinsky. Die künstlerische Zusammenarbeit mit Fia/Sophia Neises für With Or Without You, eine Tanzperformance, die in Räume der Access-Intimität einlädt, fand 2023 statt. In letzter Zeit bewegt sie vermehrt ihr Interesse an der Auseinandersetzung mit Aesthetics of Access und multisensorischer künstlerischer Arbeit im Bereich der darstellenden Künste.

            Sveta Schwin (sie/ihr) ist als Lichtdesignerin und Regisseurin in Wien tätig. Sie studierte Theater-, Film- und Medienwissenschaft an der Universität Wien sowie darstellende Kunst an der Kunststudienstätte Ottersberg. 2018 inszenierte sie „Seidenspinner“ im Theater Spielraum in Wien. Als Lichtdesignerin ist sie bei zahlreichen Produktionen im WUK Wien, brut Wien und Tanzquartier Wien tätig. Als Lichttechnikerin war sie bei den Wiener Festwochen, ImpulsTanz Wien und bei freien Produktionen u.a. Theater Spielraum und MQ Wien tätig.

            Crystal Wall (they/them, she/her) berührt Räume zwischen Performance und Gesang, Poesie und Ritual, Volkskultur und Queerness. Crystal setzt (alpine) Volksbräuche mit Queerness in lustvolle Beziehung und Transformation um performative Rituale zu kreieren. Ihre klanglichen Erkundungen legen den Schwerpunkt auf verruchte Tonhöhen, multimodulierte Stimmen und sanfte, krause Schreie. Durch verkörperte Polyphonie und kollektive Geschichtenerzählungen entschlüsselt ihre Arbeit wässrige Poesien und lockende Gesänge. Seit 2019 erforscht Crystal Wall in enger Zusammenarbeit mit der Künstlerin Andreea Vladut performative Trauerrituale und Narrationen von Verlust und Verletzlichkeit.

Details

Datum:
29. April
Zeit:
19:00

Veranstaltungsort

brut Wien
Nordwestbahnstraße 8-10 Google Karte anzeigen

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