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CALL OUR SHIFTS grottesk

17. Mai, 20:00

Impro Performance Konzert

Wassergrotte, Schloss Neugebäude, Otmar-Brix-Gasse 1, 1110 Wien

Freitag, 17. Mai,
20 Uhr (Dauer ca. 1h)

15  €

 

 

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Die älteste erhaltene künstliche Grotte im deutschsprachigen Raum. Ein Kaiser, der im Souterrain seines Gebäudes mit dem Boot fährt. Verbrennende exotische Tiere. Ein nie zeitgemäßes Lustschloss. Ein verfallendes „Luftschloss“ zum „Auspaddeln“ für Schönbrunn. Ein ruinöses Neugebäude. Ein einstiges Pulverlager für das Militär. Und ehemalige Fertigungsstätte für Panzermotoren. Klingt grotesk?

So könnte auch der Improvisations-Abend in der sogenannten Wassergrotte am 17. Mai verlaufen. Das Wiener Ensemble CALL OUR SHIFTS (Elisabeth Kelvin, Gloria Damijan, Herbert Lacina, Lukas Thöni, Bernd Oberlinninger und Michael Franz Woels) werden mit diversen Gästen (Baurjan Aralov, Patrik Huber, Robert Jolly, Maria Morschitzky und Rebekka Pichler) aus diversen Disziplinen „porös werden“… Ein unglaublich grottesker Regenerationsabend mit musikalischen Miniaturen, bestimmt ganz ohne Präsenz des Mini-Wassergrottenmonsters Axolotl.

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Porosität ist eine dimensionslose Messgröße. Sie stellt das Verhältnis von Hohlraumvolumen zu Gesamtvolumen eines Stoffes oder Stoffgemisches dar. Ein klassifizierendes Maß für die tatsächlich vorliegenden Hohlräume. Zur Anwendung kommt die Größe im Bereich der Werkstoff- und Bautechnik sowie in den Geowissenschaften, neuerdings auch als „analytische Perspektive auf Öffentlichkeit, Stadt und Körper“(Barbara Büscher, Elke Krasny, Lucie Ortmann).

Die Porosität hat großen Einfluss auf die Dichte eines Materials sowie auf den Widerstand bei der Durchströmung. Ursprünglich durch natürliche Gegebenheiten bedingt und in der Regel besonders bei der Herstellung anspruchsvoller Gußerzeugnisse unerwünscht, gibt es heute auch eine künstlich herbeigeführte, insofern erwünschte Porosität, vornehmlich im Dienste der Herstellung von Leichtbaustoffen.

In der Bautechnik bezeichnet der Begriff Porosität den Hohlraumanteil einer Schüttung oder eines Haufwerks. Porosität und Schüttdichte stehen dabei in Zusammenhang. In der Werkstofftechnik erfolgt die Klassifizierung poröser Materialien nach der Größe der Poren. In der Geologie, Hydrogeologie und Bodenkunde bezeichnet die Porosität das Verhältnis des Volumens aller Hohlräume eines porösen Bodens oder Gesteins zu dessen äußerem Volumen. Es handelt sich also um ein Maß dafür, wie viel Raum der eigentliche Boden oder das Gestein aufgrund seiner Körnung oder Klüftung innerhalb eines bestimmten Volumens ausfüllt beziehungsweise welche Hohlräume er in diesem hinterlässt. Die Poren oder Kapillare sind dabei in der Regel mit Luft und Wasser gefüllt.

„Menschliche Wesen sind Raumwesen. Als Raumwesen müssen Menschen Räume miteinander teilen. Das ist eine der Grundbedingungen menschlichen Existierens. Auf der Ebene ihrer Körper sind Menschen nicht nur miteinander und mit anderen lebendigen Wesen verbunden, sondern auch mit den Räumen, in denen sie atmen und leben. Wie Räume geteilt werden können oder müssen, ist existenzkonstituierend.“ (Büscher, Krasny, Ortmann)

Porosität in der Neuen Musik, Porosität in der improvisierten Musik – eine ebenfalls dimensionslose Erfahrung: CALL OUR SHIFTS wird mit musikalischen Miniaturen diesem Vorgang des „Porös-Werdens“ (Büscher, Krasny, Ortmann) in einem riesigen, künstlichen Hohlraum, einer ehemals als Wassergrotte geplanten, imperialen Höhle im Schloss Neugebäude in Simmering – gemeinsam mit ihren illustren Gästen – akustisch nachspüren. Das Ergebnis, ein anspruchsvolles, interdisziplinäres, performatives Gußerzeugnis, wird vermutlich grottesk.


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Besetzung CALL OUR SHIFTS: Gloria Damijan, Elisabeth Kelvin, Herbert Lacina, Bernd Oberlinninger, Lukas Thöni, Michael Franz Woels

Gastperformances: Baurjan Aralov, Robert Jolly, Patrik Huber, Maria Morschitzky, Rebekka Pichler

Kurz-Biografien:

Ensemble CALL OUR SHIFTS

Gloria DAMIJAN
Pianistin, Musikpädagogin, Improvisationsmusikerin und Komponistin aus Wien. Arbeiten am Schnittpunkt von Klangkunst, Bildende Kunst und Videokunst. Gründungsmitglied und Vorstandsmitglied des Vereins snim

Elisabeth KELVIN
(D.M.A., M.Mus., B.Mus.) Musikerin und Künstlerin. Ihre kreative Praxis verbindet das Visuelle mit dem Akustischen – sie malt, was sie hört, und spielt, was sie sieht. Sie tritt in den USA, Europa und Australien auf und stellt dort ihre eigenen Kunst- und Musikkompositionen aus.

Herbert LACINA
12 String Bassist im Jazz und –Improvisationsbereich. Er ist Mitglied der SFIEMA sowie Kurator (Society for Free ImprovisaCon and Experimental Music Austria), Mitglied des Kunstraum Ewigkeitsgasse mit eigener Konzertreihe ebenso wie Kurator der Beethoven Veranstaltungsreihe 2019 / 2020 in Mödling, und auch Mitglied in der IG Bildende Kunst, der KunstbeTriebsCompany sowie Mitglied der Austrian Composers Association.

Bernd OBERLINNINGER
Gitarrist, bedient aber auch leidenschaftlich gerne Analog-Synthesizer, daher verschiedene Tätigkeiten und Erscheinungsformen, vom Jazz-oder Noise-Gitarristen, elektroakustischem Komponisten und Live-Performer bis zum Remixer, Gelegenheits-DJ und Electropop-Produzenten.

Lukas THÖNI
Gitarrist und Musikpädagoge, Improvisationsmusiker. Seit 2017 festes Mitglied des Ensembles Wiener Collage. Gründungsmitglied des Ensembles CALL OUR SHIFTS.

Michael Franz WOE
Freier Autor, Performer, Improvisationsmusiker und Kulturvermittler. Gründungsmitglied des interdisziplinären Ensembles CALL OUR SHIFTS

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Gäste:

Baurjan ARALOV
Bildender Künstler. In seinen Arbeiten befasst er sich neben Komposition und Dynamik in der Malerei auch mit den Fragen der Erweiterung der Malerei in den akustischen Raum. https://www.artsper.com/at/zeitgenossische-kunstler/kazakhstan/112746/baurjan-aralov

 

Robert JOLLY
Bildender Künstler. Er arbeitet weiters konzeptionell und medienübergreifend in den Bereichen Film und Fotografie.
https://www.instagram.com/robertcjolly/

 

Patrik HUBER

Freier Autor, Schauspieler, Regisseur, Sänger, Performance Artist, DJ

Konzept-Künstler mit genreübergreifenden, interdisziplinären Projekten von Theater, Performance, Tanz, Musik bis hin zu bildender, installativer Kunst. https://www.dorftv.at/video/43892

Maria MORSCHITZKY

Bildende Künstlerin. Sie arbeitet in, mit und zwischen verschiedenen künstlerischen Disziplinen mit Fokus auf Zeichnung, Licht und Szenografie.

http://www.mariamorschitzky.com/

Rebekka PICHLER
Tänzerin, Choreografin und Tanzpädagogin. Ihr musikalischer Hintergrund ermöglicht ihr ein tiefes Verständnis für Musik, das sie in ihrer Tätigkeit bewusst einsetzt.

https://brut-wien.at/Kuenstler-innen/Pichler-Rebekka

Details

Datum:
17. Mai
Zeit:
20:00

Veranstaltungsort

schloss neugebäude

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