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Astrid Friedl Traces
13. September 2023, 18:00
Ihr Schwerpunktmedium Malerei hat Astrid Friedl in den letzten Jahren mit Küchenschürzen und Krawatten, die vorwiegend aus den 70er- bis 90er-Jahren stammen, zu hybriden Objekten kombiniert, die im Raum platziert oder getragen werden können.
Sie nutzt die geschlechterspezifische Symbolik dieser Textilien und ihre Funktion als „Uniform“, um Rollenklischees auf den Kopf zu stellen und zu transformieren.
Das Sujet der „Uniform“, die zugleich schützt und verhüllt, zieht sich durch Astrid Friedls Schaffen.
Der Werkzyklus „Schürzenjägerin“ knüpft an die „Ritterinnen“ an und thematisiert neben Geschlechterrollen auch gesellschaftspolitische und wirtschaftliche Machtsysteme mit den damit verbundenen Aspekten Ohnmacht und Abhängigkeit.
Die Küchenschürze ist ein frauenspezifisches Symbol, als Schutzbekleidung wird sie im nicht-öffentlichen Bereich getragen. Die mit der Schürze assoziierte Tätigkeit als Hausfrau und Mutter ist für die Gesellschaft wertvoll, findet jedoch im Verborgenen statt und wird wenig oder gar nicht bezahlt, was langfristig negative Auswirkungen hat, zum Beispiel auf die Altersversorgung.
Die Krawatte ist in ihrer klassischen Form Teil einer Uniform, die im Außen, im öffentlichen Bereich getragen wird, vorzugsweise von jenen Systemträgern, die maßgeblich die Gesellschafts- und Machtstrukturen mitbestimmen.
TRACES
In der Performance „Traces“ geht es um die Befreiung aus dem starren Frauenbild, das vom Gesellschaftssystem kreiert und auf unterschiedliche Weise verfestigt wurde. Neben einer „äußeren Befreiung“ von der gesellschaftlichen Normierung erfordert es auch eine „innere Loslösung““ durch eine notwendige Neuausrichtung der inneren Haltung, um die neugewonnene Freiheit selbstbestimmt und die Rolle der Frau individuell gestalten zu können.
Astrid Friedl performt mit eigens dafür gestalteten Schürzenobjekten, Ana Spahn unterstreicht atmosphärisch mit ihrem Cello, Joanna Pianka fotografiert.
Dieses Projekt wird von der Bildrecht gefördert.
In einem anschließenden Gespräch mit der Künstlerin Mela Diamant wird Astrid Friedl über den Inhalt der Performance sowie über ihren Werkzyklus 2Schürzenjägerin“ sprechen.
Astrid Friedl
1973 in Wien geboren.
Studium der Malerei an der Akademie der Bildenden Künste, Wien, Professoren: Franz Graf, Elke Krystufek, Daniel Richter, Abschlussdiplom bei Prof. Harun Farocki.
Studium Film und Digitales Kino an der Hochschule für Bildende Künste Hamburg. Professoren: Werner Büttner, Robert Bramkamp, Wim Wenders.
Seit 2022 Mitglied der Künstlerhaus Vereinigung.
Lebt und arbeitet in Wien.
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