40 Jahre an.schläge

Einzigartig im deutschsprachigen Raum

Gegründet, um dem medialen Main- und Malestream eine konsequent feministische Perspektive entgegenzusetzen, liefert das im gesamten deutschsprachigen Raum am häufigsten erscheinende feministische Magazin seit vier Jahrzehnten aufregenden Journalismus. Die Zeitschrift deckt dabei ein breites politisches Themenspektrum ab: „Denn jedes Thema ist bei näherer Betrachtung auch ein feministisches Thema, egal ob Steuerreform, Klimakrise oder Wohnungslosigkeit.“

Die Gründerinnen wollten Anfang der 1980er wortwörtlich „das Heft in die Hand nehmen“. Die Themen und Meinungen spiegelten dabei die verschiedenen Lebensrealitäten und Feminismen ihrer Autorinnen – der Feminismus der an.schläge hatte in jeder Hinsicht viele Gesichter. Vom Schreibmaschinenanschlag und dem Aushang an öffentlichen Orten hat die Zeitschrift bis heute ihren Namen behalten, die Assoziation eines – freilich gewaltlosen – Anschlags auf das Patriarchat war daneben ebenso gewollt.

Große medienpolitische Bedeutung

Die Angriffe auf Medienfreiheit und engagierte Projekte durch rechtspopulistische Politik und die Printmedienkrise verschärfen sich durch steigende Energie- und Druckkosten gerade für kleinere Medien weiter. Die an.schläge-Redakteurinnen verweisen in diesem Zusammenhang auf die große medienpolitische Bedeutung von journalistischer Integrität und engagiertem Journalismus: „Medienpolitik sollte viel stärker als bisher auf die demokratiepolitische Verantwortung fokussieren. Da können andere Medien sehr viel von uns lernen, weil wir feministische Medienmacherinnen ja immer schon gezeigt haben, wie sich eine klare Haltung mit journalistischer Seriosität verbinden lässt.“

Nachdem sich mit dem Trend-Faktor von Feminismus mittlerweile auch T-Shirts verkaufen lassen, wird das Label allzu gerne als simples Marketing-Instrument eingesetzt – davon distanzieren sich die an.schläge klar. „Feminismus bedeutet für uns Gesellschaftskritik. Dabei geht es nicht nur um starke Slogans und mehr Frauen in Vorstandsetagen, sondern um das gute Leben für alle.“

40 Jahre Feminismus

Im Heft-Schwerpunkt zum 40. Geburtstag blicken die an.schläge auf 40 Jahre Feminismus zurück: Wo stehen wir heute? Sollen wir uns vom Konzept Frau verabschieden? Hat #MeToo eine nachhaltige Veränderung gebracht? Was waren die wichtigen feministischen Meilensteine der letzten vierzig Jahre? Warum ist unbezahlte Care-Arbeit noch immer so ungleich zwischen den Geschlechtern verteilt? Was lässt sich der rechten Instrumentalisierung von Frauenrechten entgegensetzen? Ist der Kunstmarkt geschlechtergerechter geworden? Und wäre vielleicht die Auflösung der Kleinfamilie die Lösung für viele feministische Probleme?

Die an.schläge zähl(t)en viele wichtige Frauen des politischen und kulturellen Lebens Österreichs zu ihren Abonnentinnen, Johanna Dohnal etwa ebenso wie Elfriede Jelinek. Der Journalismus der an.schläge leistet so einflussreiche feministische Pionierarbeit und wurde auch mehrfach ausgezeichnet, etwa mit demJournalismuspreis von unten, dem Claus-Gatterer-Preis, dem Concordia-Preis, dem

Preis des Österreichischen Zeitschriftenverbandes, der Spitzen Feder und dem JournalistInnen-Preis des Österreichischen Hilfswerks. Nicht zuletzt sind die an.schläge auch eine Ausbildungsstätte. Viele ehemalige an.schläge-Redakteurinnen arbeiten heute hauptberuflich als Journalistinnen in österreichischen und deutschen Medienhäusern. Schon immer, immer noch und in diesen Zeiten ganz besonders: Es braucht feministische Medienarbeit gegen den medialen Male- und Mainstream.

Jubliäumsparty am 2. Dezember im WUK Performing Arts: Eine Geburtstagsparty im WUK mit Dives, Bex, Performances, an.schläge-Specials – und einem all FLINTA Line-up!