Jeff Surak is a veteran experimenter from Washington, DC (USA). He began recording under the moniker -1348- in the early 1980s and participated in the hometaper underground. He released his music on his own Watergate-Tapes-imprint along with other artists such as Controlled Bleeding, Kapotte Musik, Odal, F.A.R. and made collaborations with John Hudak, Crawling With Tarts, Zan Hoffman and others. Surak also performed and toured with his live-unit New Carrollton.
Born in Vienna (A) in 1972, studied fine arts and political science. 1995-2000 she was a member of »Wochenklausur« (http://wochenklausur.t0.or.at; founded 1993), a Vienna-based international group of artists, who make sociopolitical interventions at the invitation of art-institutions and cultural organisations.
Born 1976 in Belgrade (SCG), musicologist.
Main interests encompass problems of reproduction in music, feminist theories, media studies, political philosophy and especially relationships between music production and bio-political thought. Participant of aesthetics and musicology conferences in countries of Former Yugoslavia and abroad.
Born in Dabrowa Górnicza (PL) 1979, lives in Warsaw since 1998. Studied at Warsaw University/ Institute of Philosophy/Sociology, since 2003 member of Polish Academy of Science and PhD Studies on time and memorization in music performance. Concerts with Noël Akchoté, Phil Minton, Frédéric Blondy, Mikolaj Trzaska, Macio Moretti, Michal Gos ao.
1. Radio activity, editorial and coordinating activities 1996 – ongoing: collaborator of Radio Študent Ljubljana (www.radiostudent.si) as radio-DJ, show producer, reviewer, … 2000-2003: music editor of Radio Študent 2000: conceptual/programme designer of festival »Novi Rock«, which used to be the most important Slovenian annual alternative music festival 1981 – 2000 2001 – ongoing: coordinator of…
In the speech I would like to discuss/build/deny a difference between presenting and performing as two modes of producing music. The standpoint is suggested by twentieth century philosophy [presence/performative problems] but will not go into theoretical reflections. It will rather focus on the ways of organizing culture.
Ein kurzer Blick in den Namensregister unserer beiden Bücher »Im Osten und Europäische Meridiane« genügt, um festzustellen, dass das Musikleben in den ehemals kommunistischen Ländern Europas fest in männlicher Hand ist. Nicht, dass dies im vermeintlichen Westen kategorisch anders wäre, unerfreulich ist es aber trotzdem und bemerkenswert ist vor allem auch das Erstaunen, auf das man immer wieder stößt, fragt man die durchwegs männlichen Festivalorganisatoren in diesen Ländern nach aktiven Frauen insbesondere im Bereich der elektronischen Musikproduktion. Demgegenüber entwickelte sich hierzulande in den letzten Jahren doch zumindest ein gewisses Interesse an der Fragestellung.
Wie im Titel angedeutet, geht es im Symposium darum, ein Netzwerk zu verorten zwischen Wien und anderen europäischen Städten. Wien als soziogeografischer Fokus für historische, politische und musikalische Entwicklungen, an der Schnittstelle zwischen »westlichen« und »östlichen« Herangehensweisen, Missständen und Produktionsbedingungen.
Fred Bigot, der nun in Berlin lebende Franzose mit Künstlernamen Electronicat, könnte es sich ja so leicht machen und seine Elektronic-Baukasten-Suicide meets Le Cramps Folies-Shuffle-Maschine wie gehabt weitertuckern lassen.
Das Berliner Bomb-Mitte-Soundsystem ist seit 2002 eine variable Einheit aus Produktion, Distribution und Auflegereien. Christoph Linder (»Planet Rock«) und Markus Hablizel (»Spex«) haben sich um Release-Produktionen für dälek oder Supersoul verdient gemacht, mit Labels wie Klone und A-Musik sind sie als Vertrieb eng verbandelt. Demgemäß wird das SoundBridges-Festival mit einem Mix aus extrem basslastigem Dub, bretterndem Electro und Zeitlupen-HipHop würdig’n’schweißtreibend beschlossen. (HD)
Noxagt ist nichts weniger als zu zähflüssiger Musik geronnenes Miasma. Ihre beiden Platten ließen sich die drei Norweger von Billy Anderson (Fantomas, Melvins) mischen, mit Mats Gustafsson devastierten sie diverse Bühnen, letztes Jahr legten sie das Roskilde-Festival akustisch in Schutt und Asche und »The Wire« führte ihre Debütveröffentlichung unter den Top 50 des Jahres 2003. Unvorbereitet werden einem da höchst dramatische Tempi-Wechsel vor den Latz geknallt, alles fiebert einem infernalischen Höhepunkt entgegen, wieder runtergebremst und nur das kratzige Streichen der Geige als eigentliches Lead-Instrument bleibt über, bevor es so richtig zur Sache geht. Noxagt verlangen einiges von ihrem Publikum: Dafür wird es mit einem ultrafetten Metalcore in amerikanischer Tradition entlohnt, irgendwo zwischen Alternative Tentacles und SST. (HD)
Raus aus Galerien, die Popwelt erobern! Neuerdings verstärkt dieses Live-Performance-Duo Wiens Sound-Abuser Hans Kulisch. Die New Yorkerin Mora und der Londoner Fur stehen für minimalistisch arrangierte Songs mit ironischen, bisweilen sarkastischen, von den großen Themen des Lebens handelnden Lyrics über Vogelmahlzeiten, entfremdete Liebe, Pornostars und absonderliche Devianzen. Heftig, deftig, unerhört, in-between Lydia Lunch und Marc Almond! (AP)
Was haben Albert Ayler, Hubert Fichte und Robert Johnson gemeinsam? Zumindest mal, dass sie von Ekkehard Ehlers in einem neuinterpretierten, digitalen Mix als »Ehlers plays« verarbeitet wurden. Ehlers, deutsches Aushängeschild in Sachen Zusammenführung elektroakustischer und avancierter Pop-Electronica mit musikgenealogisch fundiertem Unterbau, veröffentlicht u.a. für Mille Plateaux und Staubgold, auf der Kollaborationsliste stehen etwa Stephan Mathieu oder Franz Hautzinger. »The Wire« fasste das so zusammen: »More, please«. (HD)
Thilges3 vermessen geografische und soziokulturelle Räume. Man kann ihnen praktisch dabei zuhören, wie sie sich mit aktuellen Situationen auseinandersetzen und so immer mehr zusammenwachsen. Thilges3 arbeiten seit Jahren national und international an aufwendigen Projekten im Bereich Klangkunst und Sozialakustik. Nach diversen elektroakustischen Veröffentlichungen für Staubgold und Laton haben sie letztes Jahr mit dem Geiger Eyvind Kang (Tzadik) gespielt. Im Projekt Izdiucz, das sie zusammen mit der persischen Sängerin Zohreh Jooya und dem irakischen Oud-Großmeister Asim Al-Chalabi betreiben, verbinden sie elektronische Klangkunst mit traditioneller orientalische Kunstmusik, angereichert mit hohem psychedelischen Popappeal. Als Thilges3 liefern sie den Beweis, dass experimentell gehaltene Elektronik rocken kann wie Hölle. (HD)
Explizit far out! Beatsmischung ultra-abgedreht. Bizarrer Dancefloor abgrundtief. Die Stimme von Countertenor Scott Leatherwood (!), die über viereinhalb Oktaven von Bass bis Alt changiert, ist Extraklasse. Seine Vokalakrobatik reicht von tiefen Nuancen über versoffen-grindig-kaputt bis zu althohen Engelsfrauenstimmen. Fabelhaft auch Leatherwoods Texte. »Strangulation Games«, »Dobermann Pinscher«, »I Like To Shoot Cops« oder »Fallen Angels« zünden. Aftertouch, sehr edel in der Gosse. In grellem Licht, Leatherwood sexy tänzelnd, lasziv am Mikro lutschend. Bernard Fourier, der Maschinist, in weißem Hemd und gewagten Goldstöckelschuhen. They burn for us! (AP)
John Burton aka Leafcutter John hat sich vor allem durch seine Releases für das englische IDM-/Abstract-Label Planet Mu (Mike Paradinas/μ-zig) und Tigerbeat6 einen Namen gemacht. In seinen Kompositionen sind das Wissen um die elektroakustische Historie genauso auszumachen wie die Broken Beats englischer Techno-Provenienz, versetzt mit gefühlvollen Phrasierungen. Wenig Wunder also, dass er mit Capital K mal zusammen die Festplatten und die Gitarren quetschte. (HD)
Lene Lovich als eine der wirklich Großen des devianten Musikbiz zu bezeichnen, ist sicherlich nicht untertrieben. Nach einer umtriebigen Kindheit in den USA und dem UK verschlug es sie einmal bis nach Spanien, um dort Salvador Dalí zu treffen. So richtig bekannt wurde sie hierzulande in den 1980er Jahren infolge ihrer Kollaborationen mit Nina Hagen. Später legte sie mit dem Gitarristen und Songwriter Les Chappell einige Platten vor. Dabei war das performative Element ihres Outputs wahrscheinlich von Anfang an das stilprägendste: Mit markerschütternder Stimme, schrägen Outfits und teilweise recht eindeutig-zweideutigen Aktionen adaptierte Lovich ihre persönliche Form einer expressiv-introvertierten Punk-Attitüde für das Theater und die Performancekunst. Nach längerer Pause macht Lovich nun wieder vermehrt die Musik- und Theaterbühnen unsicher. (HD)
Jeff Surak ist ein Grenzgänger, im besten Sinne des Wortes. Eigentlich aus Washington, DC, verbrachte er den Großteil der 90er Jahre in Russland mit den Noisebands Sovmestnoye Predpriyatiye und V. Surak veröffentlicht auf seinem Label Zeromoon experimentelle elektronische Musik mit einem gewissen Ambient-Touch. Solo als Violet mit organischen Kompositionen aus elektroakustischen Instrumenten und diversem elektronischem Junk spielend, baut Surak auf mittlerweile mehr als zehn Platten Klangbrücken zwischen den Kontinenten für postindustriellen Improvisationskrach. Kooperationen u.a. mit Alexei Borisov, Frans De Waard und Andrey Kiritchenko. (HD)
Nach dem Egotrip auf dem letzten Output hat sich Weasel Walter, das einzig konstante Mitglied der Flying Luttenbachers, wieder aufgerafft und steht mit seinen Compañeros Ed Rodriguez und Mike Green nun in den Startlöchern, um Europa heimzusuchen. Das erste Mal seit vier Jahren sind die »Gods of Chaos« mit ihrem zwingenden No Wave-/Punk-Jazz wieder in heimischen Landen, ausgezogen aus den urbanen Tiefen Chicagos. Ihre aktuelle Platte »The Void« gibt einen Vorgeschmack auf den straighten Noise-Rock-Sound: Kompromisslos als primitive Rockformation mit Schlagzeug, Bass und Gitarre losbolzend, sind die Luttenbachers das Bindeglied zwischen Black Metal und Igor Strawinsky.
Das Institut für Feinmotorik bricht Turntableism wieder auf seine Basics zurück: Seit 1997 treten die auf gut zehn Veröffentlichungen bisher Zurückblickenden meist zu viert mit ihren acht leeren Plattenspielern auf, adaptieren diese mit Klebebändern, Haushaltsgummis, Papierschnipseln und ähnlichen Effekten, während sie auf »konventionelle« Effekte oder Vinyl komplett verzichten. Live fördern die aus dem Schwarzwald stammenden IFF kratzigen Minimal-Techno und rockende Grooves zutage und lassen Alltagsgegenstände ordentlich funken. (HD)
Soviel mal zum Thema: Lernen Sie Musikgeschichte! Oder auch: Geschichte wird gemacht, es geht voran! Was das mit Dis*ka zu tun hat: Dieses Münchner Creative-Chaos-Duo, bestehend aus Albert Pöschl/Ralf Summer, bekanntermaßen musikalische Schwerenöter bei Queen of Japan, Lion’s Den und Echoboy, blasen auf ihrem neuesten Anschlag »We Only Have Music« zum Marsch gegen gehaltlose Musik und für Diskurs in säh Lederhose.
skug streckt seine Fühler für feine Soundarbeiten bis nach Kiew aus und präsentiert das österreichische Debüt-Konzert von Dmytro Fedorenko aka Kotra. Seine mikrotonalen Klangpartikelverschiebungen tauschte er mit Musikern wie Kim Cascone oder Nexsound-Labelbetreiber Andrey Kiritchenko aus, bespielte seit 1998 so ziemlich jeden einschlägigen Club in der Ukraine und in Russland, war beim Club Transmediale und hat bisher an die zehn Releases aufzuweisen. (HD)
Eine Bilderbuch-Göre. Doktorentochter aus Syrien, war Sängerin bei Atari Teenage Riot, veröffentlichte mit 20 ihre erste Platte, rockte mit Merzbow, Alex Hacke und »Turco Loco« Khan, hat ihr eigenes Label Fatal Records in Berlin und legt die internatinoalen Bühnen in dezidiert weiblicher Selbstaneignung seit ein paar Jahren auch solo flach. Ihr Label gründete sie als eine »Waffe gegen die männerdominierte Musikindustrie und ihre großen Helden« und releast dort Electro-Riot-Girls-Stuff wie den von Lolita Storm. Heuer ist Ms. Elias auf großer Europa- und US-Tournee. skug hatte wieder mal den Finger am Puls der Zeit, als bereits im Sommer 2003 ein Coverartikel über sie erschien. Nachdem ihr Wienkonzert vor zwei Jahren leider nicht stattgefunden hatte, ist skug überaus stolz, das Österreich-Debüt der wahren Queen of Electro Punk anzukündigen. (HD)
Kraftpost gibt es wirklich, sogar ein Museum in Mitteldeutschland dazu. Dabei steht das Graceland des Berliner Extrem-Gitarren-Schrumplers Kraftpost in den Malaria-verseuchten Delta-Sümpfen, wo die fetten Possums quicken. Mit Vocoderstimme – deutsch gesungen (!) – und ein bisschen Rhythmus spielt Kraftpost die rostigste Gitarre diesseits des Mississippi. Großstadt-Blues par excellence und das erste Mal in Wien bei SoundBridges. (HD)
Das Set-Up »Yokomono« impliziert wichtige Referenzen schon im Namen: Entlehnt einem ähnlich klingenden Namen einer weiland Fluxus-Aktivistin einerseits und andererseits – und wie könnte das bei Staalplaat verwundern – »mono« als medienarchäologisches Verwirrspiel mit hohem akustischem Psychedelikfaktor und jeder Menge Fun. Die Installation von Geert-Jan Hobijn (Staalplaat) und Carsten Stabenow (»Garage«-Festival) ist ein komplex arrangiertes System aus zwölf Spielzeug-Autobussen mit integrierten Plattennadeln, die auf den am Tisch liegenden Loop-Platten ihre Kurven ziehen, im Verband mit gleich vielen FM-Radios und Mischpult. Massiver Noise, HipHop-Samples und Electronica ebenso wie Gitarrenharmonien oder Frequenzmodulationen werden durch den Äther geschickt. »Yokomono« ist an sich unreproduzierbar und lebt vom Moment, bei dem der optische Reiz nicht unterschätzt werden sollte. (HD)
Der Amsterdamer Radboud Mens ist eine absolute Fixgröße in der extrem umtriebigen holländischen Experimentalelektronik-Szene. Er veröffentlichte seit 1994 unter eigenem Namen mehr als ein Dutzend Platten, dazu kommen unzählige Compilationbeiträge und Kollaborationen, er spielte im Club Transmediale, am Mutek-Festival, für das Goethe-Institut Sao Paolo, die Ars Electronica u.a. Ausgehend von entschlackt gehaltenen Settings drehen sich viele seiner Arbeiten um die physikalische Qualität von Sound. Sinus- und Pulssignale reichen dabei schon aus, um ein mal abstraktes, mal schwer Dublastiges Environment aufzubauen. (HD)
skug goes Laufsteg? Nicht ganz. Miss Hawaii ist der aus Hokkaido stammende Teppei Ozawa. Mr. Miss ist einer der heißesten Acts auf dem Hamburger Label Edition Stora, macht Theatermusik und hat für das japanische Label 19-t zwei Platten eingespielt: JapanNoise-sozialisiert, betreibt er ab und an mit E-Da (ex-Drummer der Boredoms) Exerzitien in angewandter Wahnsinnigkeit. Miss Hawaii hat sich dem ausgetüftelten Gegen-den-Strich-Bürsten aktueller Popmusik verschrieben, überdreht und durchgeknallt. Seine Disco- und Electronica-infizierte Lounge-Exotica ist das so ziemlich toxischste Antidot, das es zur Zeit gegen die Fadesse des Alltags gibt. Da bleibt kein Auge trocken, wenn Miss Hawaii zum ersten Mal die österreichische Bühne besteigt und auf den Wellen schrägster Poprekonstruktionen surft. Kein HulaHula sondern Psychedelik in Breitwand-Format. (HD)
Die gebürtige Ungarin und in München lebende Diána Bóbics lässt ihren Computern keine Ruhe: Nach ihrem Studium an der Akademie der bildenden Künste München und mit einem Diplom der Universität Pécs für elektroakustische Musik in der Tasche, bespielte Bóbics diverse Festivals für zeitgenössische Musik in London, Budapest, München und Pécs, inszeniert Klanginstallationen, radiophone Kunst und interaktive Tonstücke für Tanzperformances. In der sonst fest in Männerhand befindlichen Experimental- und Elektroakustikmusik ist die 28-jährige Bóbics jener Lichtblick, von dem skug stolz ist, sie nun auch in Wien zu präsentieren. (HD)